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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar überträgt der bischöflichen Kirche von Vercelli (ecclesia s. Dei genitricis Marie et s. Eusebii Vercellensis; auch: ipsis canonicis) auf Bitten seiner Getreuen, nämlich seines Schwiegersohns, des Markgrafen Adalbert (von Ivrea), und des Grafen Grimald (petitione Adelberti gloriosissimi marchionis et dilectissimi generi nostri et Grimoaldi inlustris comitis fidelium nostrorum), für den Unterhalt der Kanoniker (ad usum et substentationem canonicorum ibidem Deo famulancium) den Ort Curtis Regia (locum qui olim Curtis Regia dicebatur) in der genau bezeichneten Ausdehnung mit allen Pertinentien und fiskalischen Rechten, ferner zwei Mühlen im Rivus Frigidus unweit des Flusses Sarve (Torrente-Cervo nördlich von Vercelli), den 14tägigen Jahrmarkt am Fest des Hl. Eusebius Anfang August, den samstäglichen Wochenmarkt, die Hälfte des Sallandes (terra dominicata) der genannten Curtis mit allen Pertinentien und schließlich aus Königsgut (iuris nostri) die curticella [Montanaro], die bislang zum Pfalzgut gehörte (actenus iuri palatii nostri pertinuisse visa sunt). - [ ... ]. - a. inc. 913, a. r. 25, Ind. 1. - "Notum sit".

Originaldatierung:
(VII. Kal. Febr. [?], Modetia)

Überlieferung/Literatur

Kopien: Vercelli, Arch. Capitolare, Diplomi, n. 5, Notarstransumpt von 1292 August 16 (D); ebd., vol. n. 3: Privilegi di Vercelli, 16. Jh., fol. 102, aus D (E). Zahlreiche von D oder E abhängige jüngere Kopien verzeichnet Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, S. 232f. - Drucke: Mandelli, Il comune di Vercelli III, S. 53-54; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 87 S. 232-234. - Regg.: Dümmler, Gesta, Nr. 68; Le carte dell'Arch. Capit. di Vercelli I, Nr. 6 S. 3. Vgl. schon Cusano, Discorsi sui vescovi di Vercelli, S. 354.

Kommentar

Die Lesung des Monats ist wegen der Stockflecken im Pergament nicht eindeutig, eventuell ist September zu lesen. Das Königsjahr wäre nur dann korrekt, wenn man die Epoche Berengars in den Anfang Februar legte (vgl. Reg. 859); ansonsten müßte man das 26. Jahr korrigieren. - Der Text ist nur unvollständig, insbesondere um die Schlußteile der Dipositio und Teile des Eschatokolls gekürzt überliefert. Das Diktat ist speziell in der Dispositio durchaus ungewöhnlich, doch ist damit allein kein ausreichender Fälschungsverdacht zu begründen. Zur Fälschungsproblematik fast aller an Vercelli gegangenen Urkunden vgl. im übrigen die B-Zi 692 verzeichnete Lit.; s. ferner Regg. † 1104, 1131 u. † 1133. - Die gleichen Intervenienten begegnen auch in Reg. 1279. Zu Markgraf Adalbert von Ivrea vgl. zuletzt Reg. 1231; zu Graf Grimald s. zuletzt Regg. 1244 u. 1260. Zum Königshof Curtis Regia im Stadtgebiet von Vercelli vgl. Darmstädter, Reichsgut, S. 220-221. Schon Karl III. hat die Curtis an Vercelli gegeben ( D Ka.III.54 = B-Zi 692). Pertinenz dieses Hofes war auch die curticella Montanaro (heute Com. Vercelli), die oben im Kopfregest nach Darmstädter, a.a.O., ergänzt wurde. - Bischof von Vercelli war 912 Ragimbert (904-924), dem Papst Anastasius III. 912 Februar 10 das Pallium verliehen hatte ( J-L 3550 = Kehr, IP VI/2, S. 11 Nr. 15; B-Z 7, ed. Zimmermann, Papsturkunden I, Nr. 34 S. 59f.); vgl. Savio, Vescovi. Piemonte, S. 450; Hacke, Palliumverleihungen, S. 120f.; Zimmermann, Das dunkle Jahrhundert, S. 43; Marti Bonet, Palio, S. 129.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1266, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0913-01-26_1_0_1_3_2_1275_1266
(Abgerufen am 29.03.2024).