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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Anastasius (III.) gestattet auf Bitten des (italischen) Königs Berengar (I.) dem Bischof (Johannes III.) von Pavia als dem Bischof der königlichen Residenz den Gebrauch eines Baldachins, das Reiten auf einem Schimmel sowie das Recht, sich ein Kreuz vorantragen zu lassen und während eines Konzils zur Linken des Papstes zu sitzen (ius ... adhibendae umbellae, equo albo vehendi, crucis praeferendae et in concilio a laeva pontificis assidendi).

Überlieferung/Literatur

Erw.: C. Sigonius, Historia de regno Italiae, VI (Venedig 1574) 247. Reg.: Schiaparelli, FSI. 35/1903, 410 n. 17; IP VI/1, 177 n. *15. Lit.: Hoff, Pavia und seine Bischöfe 376 ff.

Kommentar

Das Privileg des Papstes für Pavia ist verloren und nur aus dem Werk des Sigonius bekannt, der keinerlei Angaben über die Herkunft seines Wissens macht. Von Sigonius übernahmen andere neuzeitliche Historiker den Bericht über die Privilegierung Pavias; vgl. IP. VI/1, 177 n. *15. Während noch Kehr in IP. die Echtheit der verlorenen Urkunde annahm, beweist Hoff, daß diese zumindest eine Verfälschung eines vielleicht einmal vorhandenen Papstprivilegs für Bischof Johannes III. gewesen sein muß, die in die Zeit zwischen 1105 und 1123 datiert werden kann. Sie erfolgte auf Grund eines verlorenen Privilegs König Berengars I. und einer kurz vorher verfälschten Urkunde Papst Johannes' VIII. vom Jahre 877 für Pavia (IP. VI/1, 174 n. 5). Von neueren Historikern wurde das Privileg des Anastasius als Bestätigung der angeblichen Urkunde des Papstes Hormisda für Ennodius von Pavia (IP. VI/1, 173 n. † * 1) aufgefaßt; vgl. etwa Ughelli, Italia 2I 1807. Eine Zuschreibung des Privilegs zu Papst Anastasius IV, die auch vermutet wurde, ist unmöglich, da ausdrücklich als Petitor Berengar I. genannt wird.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †4, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0911-00-00_5_0_2_5_0_6_F4
(Abgerufen am 19.03.2024).