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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar überträgt seinem Taufkind (filiolus), dem Markgrafen Wido (von Tuszien), die Leitung des Klosters S. Salvatore am Monte Amiata (ad regendum commisissemus).

Überlieferung/Literatur

Deperditum (?), erwähnt in Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 108 (Reg. 1315) von 915 Dez. 8, bes. S. 277 Z. 8-10. - Regg.: Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Diplomi perduti, Nr. 31 S. 417; Kurze, CD Amiatinus I, Nr. 187 S. 395.

Kommentar

Da Abt Petrus II. von Monte Amiata zuletzt im September 908 bezeugt ist (CD Amiatinus I, Nr. 184) und sein Nachfolger Petrus III. noch am 19. Juli 913 nur das Amt eines Propstes bekleidete (ebd., Nr. 188) - das Kloster zu diesem Zeitpunkt also wohl einen Laienabt besaß -, muß die Einsetzung Widos zwischen 909 und 913 Juli erfolgt sein; vgl. Kurze, a.a.O., S. 395. Ein etwas engerer Zeitraum ergibt sich dann, wenn man die Datierung einer gefälschten Charta von 911 Juni 23, in der Petrus II. noch als Abt begegnet ( Kurze, CD Amiatinus I, Nr. † 186), für authentisch hält. Wido konnte die Abtei nicht lange behaupten, da Petrus III. im Juni 916 als Abt bezeugt ist (CD Amiatinus I, Nr. 191). Wahrscheinlich hat Berengar die Übertragung rückgängig gemacht, als Wido Anfang 916 zusammen mit seiner Mutter Berta in Ungnade fiel (Reg. 1318). Da in dem genannten D 108 nicht von einem praeceptum Berengars die Rede ist, ist es fraglich, ob ein Deperditum anzunehmen ist. - Zur Übertragung von Monte Amiata an Markgraf Adalbert I. von Tuszien durch Kaiser Ludwig II. s. B-Zi 107. Allgemein zu Laienäbten in karolingischer Zeit s. Felten, Laienäbte. - Berengar nennt auch Graf Anselm von Verona seinen compater, hatte also wohl die Patenschaft für eines von dessen Kindern übernommen; vgl. Regg. 1182 u. 1232.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. D1271, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0909-06-00_1_0_1_3_2_1280_D1271
(Abgerufen am 24.04.2024).