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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Übergabe der veste: durch die längere belagerung entmutigt öffnet Adalbert die tore, verlässt mit sehr wenigen die burg und liefert sich freiwillig dem könig aus um verzeihung bittend für das begangene und sühne gelobend; als aber die seinen seine hinterlist verraten - er soll die absicht gehabt haben sich durch seine unterwerfung nur zu entfernen, um in der früheren freiheit sein altes treiben wieder aufnehmen zu können - wird er in haft genommen, mit gefesselten händen vor das heer geführt und nach einmütigem urteilspruch am 9. sept. (das tagesdatum auch im Necrol. Weissenburg. Böhmer Fontes 4,313 und Merseburg. Höfer Zeitschr. 1,121) enthauptet; seine besitzungen werden konfiszirt und vom könig unter die vom höhern adel verteilt. Regino 906, im gegensatz zu den andern quellen mit Adalbert missgünstiger darstellung; der bericht (ultro regi se obtulit; facultates et possessiones .. dono regis .. distributae) stellt die anwesenheit des königs ausser frage. Während die Hersfelder Annalen berichten, dass Adalbert, 'die zierde der Franken' (Ad. decus Franchorum occiditur, Ann. Sangall. M. G. SS. 1.77), auf befehl des königs hingerichtet worden sei (Ad. comes occisus est iubente Ludowico rege, Lamberti Ann. 907; Ad. decollatus est a Ludowico rege, Ann. Hildesh. 907 ib. 3,53, 52), schreiben schon die alamannischen annalen den tod Adalberts dem trug der bischöfe zu, welche ihr gegebenes wort gebrochen (Ad. ficta fide episcoporum deceptus capite decollatus est, Ann. Laub.; ficta fide deceptus, Ann. Alam. 906 ib. 1,54). und des verrats werden zwei der einflussreichsten männer beschuldigt, Hatto 'das herz des königs' (quem cor regis nominabant, Ekkehardi Casus s. Galli ib. 2,83, neue ausg. in St. Galler Mittheil. 15,41 c. 11), der sich später auch mit babenbergischem gut beschenken liess (no 2051), und Liutpold (Ad. perfidia Hathonis archiep. et cuiusdam Liutpoldi deceptus Ludowico iubente decollatur, Chr. Suev. un. ib. 13,66; vorsichtiger Herimanni Aug. chr. 907 ib. 5,111: Ad., cum praedia eius utpote rebellantis a Ludowico rege vastarentur et castrum oppugnaretur, perfidia, ut fama est, Hattonis archiep. et cuiusdam Liutpoldi, de quibus plurimum confidebant, ad Ludowicum regem spe pactionis adductus decollari iussus est), beschuldigungen, die kaum ganz der tatsächlichen grundlage entbehren; nur wenige annalen (Ann. Corb. Jaffé Bibl. 1,34, Colon. 904 M. G. SS. 1,98) registriren einfach Adalberts tod. Lied und sage (qualiter Ad. fraude eius de urbe Pabinberch detractus capite sit plexus ... quoniam vulgo concinnatur et canitur, scribere supersedeo, Ekkehardi Casus s. Galli l. c.; non solum in regum gestis invenitur, sed etiam ex vulgari traditione in compitis et curiis hactenus auditur, Ottonis Fris. chr. VI, 15 ib. 20,235) erzählten noch späten geschlechtern von dem tragischen ende des 'grossen helden' (magnus ille heros, Liutprand Antap. II, 6), welcher der hinterlist des ränkevollen erzbischofs Hatto zum opfer gefallen sei; schon Liutprand und Widukind (I, 22 ib. 3,427) bringen lange von der sage überwucherte berichte.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 2037a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0906-09-09_1_0_1_1_0_4394_2037a
(Abgerufen am 24.04.2024).