RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2
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[Ludwig bestätigt der bischöflichen Kirche von Novara auf Bitten Bischofs Dagibert laut den vorgelegten Urkunden seines Großvaters, Kaiser Ludwigs (II.) (Hludovuicus avus noster praestantissimus imperator; D Lu.II.14 = B-Zi 123), und König Karlmanns (Karlomannus piissimus rex; D Kn. 7 = B-Zi 535)] alle päpstlichen, königlichen und kaiserlichen Urkunden sowie den gesamten Besitzstand, ferner Immunität mit Königsschutz (sub nostre inmunitatis t[uitione suscipimus]) und bekräftigt die Befreiung von allen öffentlichen Abgaben und Leistungen. - Gebetswunsch für Kaiser und Reich. - Pön 100 Pfund Gold. - Arnulfus canc. iussu domni Hlu. imp. - a. inc. 905, a. imp. in It. 5, Ind. 8. - "[Si erga loca]".
- Originaldatierung:
- (XVIII. Kal. Iul., Papia)
Überlieferung/Literatur
Unvollständige Kopie: Novara, Arch. Storico Diocesano (vormals Arch. Capitolare), Pergamene, 20 (vormals Documentario episcopale I, n. 2): Rotulus des 10. Jh., doc. n. 1 (Fragment) (B). - Drucke: Schiaparelli, Il Rotolo di Novara, Nr. 5 S. 15-16; Schiaparelli, I Diplomi italiani di Lodovico III, Nr. 21 S. 58-61 (vollständige Rekonstruktion); Gabotto, Le carte di Novara, Nr. 25 S. 37-38. - Regg.: Jaksch, Unedirte Diplome I, Nr. 4 S. 450-451 (mit Druck des Eschatokolls, aber zu Juni 24). - Vgl. Poupardin, Provence, S. 181f. Anm. 5.
Kommentar
Die fragmentarische Erhaltung des D 21 ist durch den Verlust des ersten Teils des Rotulus aus Novara bedingt. VUU sind D Lu.II.14 und D Kn. 7 ( B-Zi 123 u. 535), doch formuliert die Kanzlei Ludwigs III. in den erhaltenen Passagen weitgehend selbständig; Anklänge finden sich vor allem an das genannte Diplom Ludwigs II. Insofern ist die Rekonstruktion durch Schiaparelli, auf die sich das Kopfregest (in eckigen Klammem) stützt, nicht überall gesichert. - Zum Rotulus, der 1962 restauriert wurde, wobei an den Nahtstellen die Reste eines nur wenig älteren Inventars zum Vorschein kamen, vgl. Rosenwein, Family Politics, S. 281-289 (mit einer Liste aller 21 enthaltenen Stücke, ebd. S. 284f., Tafel 5, und der von C. Andenna besorgten Edition der Fragmente des Inventars, ebd. S. 287-289). - Zum Kanzler Arnulf, der abermals in direktem Auftrag des Kaisers tätig wird, hier aber wieder den üblichen Titel eines cancellarius führt, vgl. zuletzt Reg. 1186. - Bischof Dagibert von Novara soll 905 seinem Vorgänger Garibald (vgl. zuletzt Reg. 1149) gefolgt sein: Savio, I vescovi d'Italia. Piemonte, S. 259; vgl. aber Hlawitschka, Diptychen, S. 774: 902-940. Zu seinem Wirken in Novara vgl. bes. Rosenwein, Family Politics, S. 267-270; sie macht es wahrscheinlich, daß der genannte Rotulus um oder bald nach 925 durch Dagibert veranlaßt wurde (ebd. S. 282).
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,3,2 n. 1188, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0905-06-14_1_0_1_3_2_1194_1188
(Abgerufen am 17.04.2024).