Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

Sie sehen den Datensatz 310 von insgesamt 653.

Berengar nimmt die bischöfliche Kirche von Luni (s. Lunensis ecclesia, que est in honore s. Dei genitricis Marie dicata) auf Bitte des dortigen Bischofs Odelbert, der ein Präzept [Kaiser] Karls (III.?) und weitere Urkunden seiner (Berengars) Vorgänger (auctoritatesque nostrorum predecessorum regum) vorgelegt hat, in denen diese der Kirche von Luni Immunität und Königsschutz verliehen hatten, seinerseits in seinen Schutz, bestätigt ihr die Immunität (sub nostra plenissima tuitione atque inmunitatis protectione suscipimus) und den gesamten Besitzstand, kassiert alle von den Bischöfen unrechtmäßig ausgestellten Libellar-, Pacht- und Tauschverträge und verfügt die neuerliche Investitur der Kirche mit diesen Gutem (legitima investitura ad eiusdem ecclesie partem ascribimus). - Pön 100 Pfund Gold. - Beatus canc. ad vicem Liutuardi episcopi et archicanc. - M. SR. - a. inc. 890, a. r. 12, Ind. 3. - "Si petitionibus sacerdotum".

Originaldatierung:
(VIIII. Kal. Iun., Papie civitate palatio regio)

Überlieferung/Literatur

Kopien: Sarzana, Arch. Capitolare, "Cod. Pelavicino" (Kopialbuch des Bistums Luni-Sarzana), fol. 56v n. 17, Kopie von 1287 Dez. 12 (C). - Drucke: Ughelli, Italia sacra I1, Sp. 895-896 = I2, Sp. 835-836; Hist. Patr. Mon., Chart. II, Nr. 7 S. 14-16; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 31 S. 93-95; Gentile, Regesto del Cod. Pelavicino, Nr. 17 S. 21-23. - Regg.: B 1314; Dümmler, Gesta, Nr. 28; Sforza, Bibliografia storica di Luni, Nr. 537 S. 322. Vgl. Podestà, Vescovi di Luni, S. 15f., 133 (mit Ind. 2, also zu 899); erwähnt auch von Cappelletti, Le chiese d'Italia XIII, S. 423 (zu 890).

Kommentar

Die Datierungsangaben sind überaus kontrovers; das Inkarnationsjahr (890) paßt überhaupt nicht zum Regierungsjahr (zu 899), die Indiktion führt auf 900. Da der Erzkanzler Liutward (wohl Bischof von Alba) erst nach März 900 begegnet (erstmals in D 32 = Reg. 1102 von Juni 900) und auch Bischof Odelbert von Luni erst Ende der 90er Jahre bezeugt ist (vgl. Podestà, a.a.O., S. 15-18, danach ca. 899-939, s. aber Reg. 1041 von März 897), ist das Jahr 900 vorzuziehen; vgl. Schiaparelli, Ricerche I, S. 10-11, 88. - Zum Diktat, das auf den Kanzler Beatus zurückgehen könnte, vgl. Schiaparelli, Ricerche I, S. 103. Bei der erwähnten Urkunde des Kaisers Karl dürfte es sich um ein Privileg Karls III. handeln ( Lechner, Nr. 283 = B-Zi 776), der noch ein weiteres Mal für Luni geurkundet hat ( D Ka.III.53a = B-Zi 688, bekannt aus der NU D O.II.253); vgl. auch Schneider, Burg u. Landgemeinde, S. 169 Anm. 1. Wohl noch im selben Jahr urkundet auch Ludwig III. auf seinem Weg nach Rom für Luni (Dep., erwähnt bei Cappelletti, a.a.O., wie die Berengarurkunde zu 890; s. Reg. 1117). - Zum Erzkanzler Liutward, wohl Bischof von Alba, vgl. Schiaparelli, Ricerche I, S. 10 m. Anm. 1.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1100, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0900-05-24_1_0_1_3_2_1103_1100
(Abgerufen am 25.04.2024).