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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Synode: Papst Stephan (VI.) läßt seinen Vorgänger Formosus († 4. April 896) exhumieren und postum durch Synodalurteil absetzen.

Überlieferung/Literatur

J-L I, S. 439f. Vgl. Hefele/Leclercq IV/2, S. 710-712; Hartmann, Konziliengeschichte, S. 388-390.

Kommentar

Zum Datum vgl. Hartmann, a.a.O. - Daß das vielbeachtete makabre Schauspiel ("Leichensynode") in Gegenwart oder gar auf Initiative Lamberts und Ageltrudes inszeniert wurde (vgl. Dümmler, Geschichte III2, S. 426f.), ist unwahrscheinlich. Gegen eine bestimmende Einflußnahme Lamberts spricht nicht nur die Tatsache, daß er selbst von Formosus zum Kaiser geweiht worden war, sondern auch, daß er ein Jahr später auf der Synode in Ravenna gemeinsam mit Papst Johannes IX. die Beschlüsse der Römischen Synode verworfen hat; vgl. Reg. 1057. Außerdem läßt die im folgenden Reg. vorgeschlagene Interpretation der immer wieder herangezogenen Stelle des Cat. reg. Langob. et ducum Benev. nur den Schluß zu, daß Lambert erst nach Abschluß der Synode in Rom angekommen ist. - Vgl. noch Schirmeyer, Kaiser Lambert, S. 53; Delogu, Vescovi, S. 48; Zimmermann, Papstabsetzungen, S. 55-59; Scholz, Transmigration, S. 220-224; Herbers, in: Dictionnaire hist. de la Papauté, S. 637.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1039, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0896-12-00_1_0_1_3_2_1041_1039
(Abgerufen am 19.04.2024).