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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Lambert überträgt und bestätigt (concedimus et confirmamus) seiner Mutter (praeclarissima atque dulcissima genitrix nostra), (der Kaiserin Ageltrude,) auf deren durch den Grafen Adalbert von Teramo, seinen consiliarius (per Adalbertum fidelem comitem ex comitatu Abrutii dilectum nostrum consiliarium) hin vorgetragenen Bitte die Curtis Coiranum (Corana, Prov. Pavia) im Comitat von Tortona, mit allem Zubehör zu freiem Eigen (iure hereditario). - Pön 400 Pfund Gold. - Ainglinus notharius ad vicem Helbungi summi canc. - MF. SI D. - a. inc. 896, a. imp. 5, Ind. 14. - "Notum sit omnibus".

Originaldatierung:
(Mai. IIII., Papiae)

Überlieferung/Literatur

Or. Parma, Arch. Capitolare, Diplomatico, sec. IX, n. XXVIII (A). - Zu mehreren Kopien 18. Jh. vgl. Schiaparelli, I Diplomi di Lamberto, Nr. 4, S. 78. - Faksimile: Arch. paleogr. ital. IX, Taf. 60 (mit Regest). - Drucke: Muratori, Antiq. Ital. III, Sp. 739-740 = Heumann, De re diplom. imperatricum, S. 455-456; Schiaparelli, I Diplomi di Lamberto, Nr. 4 S. 78-80. - Regg.: B 1284; Dümmler, Gesta, Nr. 5; Benassi, CD Parmense I, Nr. 28 S. 79-80 (mit Angabe der Dorsualnotizen); Leporace, Ageltrude, Nr. 11 S. 170.

Kommentar

Arnulf, der zuletzt am 27. April in Senna Lodigiana zwischen Piacenza und Pavia bezeugt ist (Reg. 1016) und von dort vielleicht über Pavia nach Mailand gezogen ist (vgl. das vorige Reg.), wird Oberitalien noch nicht verlassen haben (vgl. das folgende Reg.), als Lambert, offensichtlich ohne auf Widerstand zu treffen, in Pavia einziehen kann; in Mittelitalien, vor allem in Tuszien (vgl. Reg. 1041), findet er erst später wieder Anerkennung; vgl. Hlawitschka, Lotharingien, S. 144f. m. Anm. 110. - Das für seine Mutter, die vor Arnulf aus Rom nach Spoleto geflohen war (vgl. Reg. 1012, Kommentar), ausgestellte D 4 wurde unter Verwendung von Schiaparelli, I Diplomi di Guido, Nr. 21 (Reg. 965) von einem unbekannten Schreiber mundiert, der einzelne Schrifteigentümlichkeiten des Notars Heimerich aus dem Diplom Widos imitiert, dabei allerdings ein anderes Chrismon verwendet hat; vgl. Schiaparelli, Ricerche II, S. 78. Das auffällige Fehlen des SR könnte mit der Platznot zusammenhängen, in die der Schreiber im unteren Teil des Pergaments geraten ist. Die Datierungsangaben wurden von gleicher Hand in vorgesehene Lücken nachgetragen und beziehen sich anscheinend auf die Beurkundung; vgl. ebd., S. 87f. Ainglinus (Englinus) hat noch drei weitere Urkunden Lamberts rekognosziert ( Schiaparelli, I Diplomi di Lamberto, Nr. 5,7 u. 9 = Regg. 1030,1035 u. 1060). Aufgrund der Dorsualvermerke vermutet Benassi, a.a.O., daß unser Stück (entgegen der Angabe von Muratori, a.a.O.) nicht aus dem Archiv von S. Sisto zu Piacenza stammt. - Zum Grafen Adalbert, wahrscheinlich ein Widone, vgl. Hlawitschka, Franken, S. 220f.; Keller, Struktur, S. 204f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1024, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0896-05-04_1_0_1_3_2_1026_1024
(Abgerufen am 25.04.2024).