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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Arnulf überquert ungeachtet des überaus strengen Winters (hiemps aspera et plus solitum prolixa extenditur) mit einem alemannischen Heer (cum Alamannico exercitu: Ann. Fuld.) die Alpen und zieht in Verona ein; er wird dabei von Berengar begleitet, der seinem Unterwerfungsversprechen dadurch Nachdruck verleiht, daß er den Schild Arnulfs trägt (Cui [scil. Arnulf] Berengarius, ut promissionis suae fidem daret, credulitatis arrabonem clipeum portat ... Susceptus itaque a Veronensibus ... : Liutprand).

Überlieferung/Literatur

Ann. Fuld. cont. Ratisb. a. 893-894, ed. Kurze, S. 123. Die Nachricht über die Teilnahme Berengars und die susceptio in Verona nur bei Liutprand, Antapodosis I, 22-23, ed. Becker, S. 20. Vgl. Regino a. 894, ed. Kurze, S. 142 (cum valido exercitu); Ann. Laubac. a. 894, ed. Pertz, MGH SS I, S. 53; Ann. Alam. cont. a. 894, ebd. S. 53; Cat. reg. Langob., ed. Waitz, S. 495. - Reg.: M2 1892d, e.

Kommentar

Da Arnulf von Aibling (vgl. Reg. 946, Kommentar) aufgebrochen ist, wird er über den Brenner gezogen sein; vgl. Schrod, Reichsstrassen, S. 16. Es besteht daher kein Grund, Liutprands Nachricht über eine susceptio in Verona am Ausgang der Brennerstraße zu mißtrauen. Daß Berengar im Jahre 893 zusammen mit Arnulf "per la via di Trento" nach Italien zurückgekehrt sei und anschließend Verona, Brescia, Bergamo, Pavia und Piacenza eingenommen habe, berichtet auch Piloni, Historia di Belluno, fol. 63r (bis auf Brescia [vgl. das folgende Reg.] ist Arnulf in allen genannten Orten in der Folgezeit tatsächlich bezeugt). - Arnulf hat wohl die Alemannen aufgeboten, weil er wegen des fortdauernden Kriegszustandes mit dem sogen. Großmährischen Reich die Ostgrenze seines Reiches nicht entblößen wollte; vgl. Dümmler, Geschichte III2, S. 374. In seiner Begleitung befinden sich Erzbischof Hatto von Mainz, Bischof Waldo von Freising und wahrscheinlich der Liudolfinger Otto (der Erlauchte); vgl. Regg. 951,954 u. 956. - Zu clipeum im obigen Sinne vgl. Mittellat. Wörterbuch II, Lief. 5 (1973) Sp. 727 Z. 12-13 (mit unserer Stelle). - Vgl. noch Hartmann, Geschichte III/2, S. 115; Fasoli, I re d'Italia, S. 27f.; Mor, L'età feudale I, S. 32; Schlesinger, Arnulf, S. 104 (S. 467); Tellenbach, Arnulf, S. 148 (S. 242); Hlawitschka, Lotharingien, S. 124; Jarnut, Eroberung Bergamos, S. 209.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 949, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0894-01-00_1_0_1_3_2_950_949
(Abgerufen am 16.04.2024).