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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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(Wido und Lambert) erneuern das Pactum mit der Römischen Kirche unter Papst Formosus.

Überlieferung/Literatur

Rom, Bibl. Vaticana, Pap. Vat. lat. 26-27, zwei Originalfragmente des auf Papyrus geschriebenen Pactum. - Faksimile: Mercati, Frammenti, Taf. IV vor S. 57. - Drucke: Mercati, a.a.O., S. 163-164 = Drabek, Verträge, S. 61. Künftig Tjäder, Papyri III. Nr. 88 (vgl. ebd. I, S. 79). Vgl. auch Schiaparelli, I Diplomi di Guido, Diplomi perduti, Nr. 9 S. 66-67.

Kommentar

Der heutige Zustand des zwischen zwei Plastikscheiben eingespannten Fragments entspricht dem Faksimile bei Mercati, doch sind die drei Fragmente etwas enger aneinander genickt worden. Nur die beiden größeren Stücke gehören zum Pactum, während das dritte, kleinere Fragment ( Mercati, S. 167) hier nicht weiter interessiert (ed. Tjäder, Nr. 52 S. 226f. [Taf. 157]). - Aus der reichen Literatur zu den Kaiserpacta, insbesondere zu diesem lange Zeit nur aus dem Synodalprotokoll der Synode von Ravenna 898 (Reg. 1057) bekanntem Pactum Widos und Lamberts vgl. Dümmler, Geschichte III2, S. 368,372; Sickel, Das Privilegium Otto I., S. 105,164f.; Mercati, a.a.O., S. 163-167; Stengel, Kaiserprivileg2, S. 220-222; Drabek, Verträge, S. 60-63. Schon Schiaparelli, I Diplomi di Guido, Diplomi perduti, S. 67, vermutet, daß es sich bei dem 898 erwähnten Pactum nicht um zwei getrennte Pacta Widos und Lamberts handelt, sondern um ein einziges, das anläßlich der Kaiserkrönung Lamberts von Vater und Sohn gemeinsam ausgestellt wurde - eine Annahme, die durch den Fund Mercatis zumindest nicht widerlegt wird (im Fragment fehlen die Namen, der Plural in den Verba dispositiva spondemus atque promittimus ist - gegen Drabek, Verträge, S. 61 - streng genommen nicht beweiskräftig). Schrift und Beschreibstoff legen überdies nahe, daß wir es mit einer in der päpstlichen Kanzlei hergestellten "Empfängerausfertigung" zu tun haben. Stengel, a.a.O., hat dargelegt, daß das Pactum "im wesentlichen bereits die Fassung des Ottonianums besessen hat". Vgl. auch den Rekonstruktionsversuch (mit Paralleldruck) bei Mercati, a.a.O., S. 165.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. D927, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0892-04-00_1_0_1_3_2_928_D927
(Abgerufen am 29.03.2024).