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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar bestätigt dem Kloster S. Maria di Gazo im Comitat von Verona (monasterium S. Mariae ... in loco qui dicitur Gaio) auf Bitte des Abts Gundelbert nach dem Vorgang (Kaiser) Ludwigs (II.) (sicut er pręcepti tenorem ... a divae memoriae Hludovuico fuerat institutum: D Lu.II.41 = B-Zi 232) sämtlichen von den Langobardenkönigen Liutprand und Hildeprand sowie von anderen Personen übertragenen Besitz mit Königsschutz und Immunität (sub nostra regali tuitione et emunitate), verleiht dem Kloster das Inquisitionsrecht, ferner das zuvor dem Comitat von Verona zukommende portaticum (Hafengebühr) in Höhe eines an die Amtsträger zu leistenden pastum sowie das Recht, in allen Orten des Comitats, so etwa auch in Rovescello, freien Handel ohne Zölle und Abgaben an den Fiskus treiben zu dürfen. - Gebetswunsch pro nobis nostrisque parentibus. - Pön 50 Pfund Gold. - Teudebertus not. ad vicem Adelardi episcopi archicanc. - M. - a. inc. 889, a. r. 3, Ind. 8. - "Ad hoc terrenę".

Originaldatierung:
(prid. Kal. Marc., Veronae)

Überlieferung/Literatur

Kopien: Verona, Arch. di Stato (vormals Arch. Comunali), S. Maria in Organo, Diplomi, n. 5, app.*, imitierende Kopie 11. Jh. (B); ebd., Diplomi, n. 2, Kopie 13. Jh. (D). Vgl. das Repertorium des Klosters, Verona, a.a.O., Ms. 412, "Repertorio B", 17. Jh., fol. 35r (dort zweimal zum Jahr 889 und mit Abtsname Berto regestiert; vgl. Reg. 877). - Drucke: Biancolini, Notizie IV, S. 675-676; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 7 S. 31-33; Fainelli, CD Veronese II, Nr. 15 S. 17-19. - Regg.: Dümmler, Gesta, Nr. 4; Cipolla, Verzeichniss, Nr. 18; Cipolla, Fonti edite, Nr. 108 S. 55.

Kommentar

Das Inkarnationsjahr ist um ein Jahr zu niedrig angegeben, was auch sonst häufiger vorkommt; vgl. Schiaparelli, Ricerche I, S. 86f. - D 7 wiederholt weitgehend frei D Lu.II.41 ( B-Zi 232), erweitert um das Inquisitionsrecht und das Recht auf freien Handel; s. auch noch Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 60 (Reg. 1201). - Der Notar Teudebert hat auch das im Original erhaltene D 34 (Reg. 1141) rekognosziert, doch ist der Diktatvergleich unergiebig. Der Kopist in B versucht durch verlängerte Schrift in Protokoll und Eschatokoll das ihm wohl noch vorliegende Original zu imitieren, doch läßt sich der Schreiber des Originals - nicht zuletzt, weil das Chrismon nur durch ein einfaches Kreuz wiedergegeben ist - nicht identifizieren. - Pastum meint die an die königlichen Amtsträger in den Häfen zu leistende Verpflegungsabgabe; vgl. B-Zi 75. - Zum Empfänger vgl. B-Zi 232; s. noch Baur, Reichsgut in Venetien, S. 115-117; Mor, Dalla caduta, S. 88; Fumagalli, Terra e società, S. 86, 928 hat König Hugo das Kloster in seinen Schutz genommen ( Schiaparelli, I Diplomi di Ugo, Nr. 12). Später ist es an S. Maria in Organo in Verona gefallen; vgl. Reg. 1196 (Kommentar). Zur Lage des Klosters (im heutigen Gazzo Veronese, Prov. Verona) und des unweit gelegenen Zollortes Rovescello am Tartaro vgl. Baur, a.a.O., S. 37 (mit der Karte im Anhang); s. noch Reg. 1201. - Zu einem fraglichen Deperditum Berengars für S. Maria di Gazo, das nur ein Jahr älter sein soll, vgl. Reg. 877.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 884, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0890-02-28_1_0_1_3_2_885_884
(Abgerufen am 28.03.2024).