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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar bestätigt dem Kloster S. Maria di Sesto in Friaul (monasterium s. Marie nuncupante Sexto ... in territorio Foroiuliense) auf Bitte des Abts Adalbert (I.), der die für sein Kloster ergangenen Immunitätsprivilegien der Kaiser Karl (d. Gr. [Dep. Lechner, Nr. 513]), Ludwig (II. [ D Lu.II.44 = B-Zi 244]) und Karl (III. [Dep. B-Zi 783)], seines senior et consobrinus, vorgelegt hat, Immunität mit Königsschutz (sub nostra maneat immunitatis tuitione atque defensione), die freie Abtswahl sowie den gesamten namentlich aufgeführten Besitz. - Gebetswunsch pro nobis statuque regni nostri. - Pön 30 Pfund Gold. - Petrus canc. ad vicem Adelardi episcopi et archicanc. - M. - a. inc. 888, a. r. 1, Ind. 6. - "Si petitionibus".

Originaldatierung:
(XII. Kal. Apr., Mantua palacio regio)

Überlieferung/Literatur

Kopien: Udine, Bibl. Comunale, Ms. 1249, "Processus in lite abbatiae Sextensis contra comunitatem S. Viti" von 1426, fol. 89 (D); ebd., Busta "Abazia di Sesto, privilegi, investiture", Fasc. G, 15. Jh., fol. 25v (E); ebd., Kopie von 1676 aus Prozeßakten des 15. Jh. (F); Venedig, Arch. di Stato, Misc. Cod. 652 (Raccolta Fontanini) Nr. 129,18. Jh. (G). Weitere jüngere Kopien verzeichnet Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, S. 8. - Drucke: Sickel, Diplome, Nr. 17 S. 426-428, aus D; Dümmler, Urkunden, Nr. 3 S. 278f. (nur die Varianten aus G); Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 2 S. 8-13. Auszüge: Cessi, Documenti di Venezia II, Nr. 20 S. 27f. Erwähnt auch von Liruti, Notizie m, S. 74; V, S. 305. - Regg.: Dümmler, Gesta, Nr. 1; Cipolla, Fonti edite, Nr. 102 S. 54; Fainelli, CD Veronese II, Nr. 8 S. 10.

Kommentar

Die Königspfalz in Mantua ist schon unter Ludwig II., der dort das Kloster Molinellum gestiftet hat, Ausstellort mehrerer Urkunden; vgl. B-Zi 87,127 u.ö.; Zielinski, Gründungsurkunden, S. 76 m. Anm. 40. - Die zweite Urkunde Berengars wiederholt D Lu.II.44 ( B-Zi 244, mit anderer Arenga) und fügt eine lange, nicht unverdächtige Besitzliste hinzu, in der zumindest der Terminus via Ungarorum (S. 12 Z. 10; vgl. schon Schiaparelli, Vorbemerkung), wohl auch die Nennung eines Kastells (S. 12 Z. 2), spätere Interpolation sein dürfte; vgl. Settia, Castelli, S. 111 Anm. 31. NU ist D O.I.213, das ebenfalls nur aus dem Prozeßbericht des 15. Jh. (D) bekannt ist; dort wird der Besitz des Klosters - mit Erwähnung der via Ungarorum - allerdings nur ganz summarisch genannt. Möglicherweise war diese allgemeine Besitzbestätigung Ottos d. Gr. für das Kloster der Anlaß, eine - wohl den tatsächlichen Klosterbesitz widerspiegelnde - detaillierte Besitzliste in die ältere Berengar-Urkunde einzufügen. Erfunden wurde von den Mönchen (wohl im 11. Jh.) auch eine angebliche Urkunde Karls d. Gr. ( DD Karol.I. † 311), in der die Berengar-Urkunde weitgehend ausgeschrieben wurde, darunter auch die Rekognition. - Zu dem für die Kanzlei Berengars typischen Diktat, insbesondere in Protokoll und Eschatokoll, das für die substantielle Echtheit des Stückes spricht, vgl. Schiaparelli, Ricerche I, S. 96. Zum Kanzler Petrus s. schon das vorige Reg. Zum Erzkanzler Adelhard (888-894), Bischof von Verona (ca. 875-910), vgl. Schiaparelli, Ricerche I, S. 9ff.; Capitani, Adalardo; s. schon B-Zi 428,636 u.ö. - Allgemein zum Empfänger (im heutigen Ort Sesto al Reghena, Prov. Pordenone) und zur Besitzliste vgl. unter der in B-Zi 244 genannten Lit vor allem Della Torre, L'abbazia di Sesto, bes. S. 34f.; s. auch Baur, Reichsgut in Venetien, bes. S. 75,110; Krahwinkler, Friaul, S. 107ff. (bes. S. 112f.), 280f. Abt Adalbert I. ist nur hier genannt; vgl. Krahwinkler, Friaul, S. 114. - Vgl. noch Arnaldi, Berengario I, S. 11.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. †861, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0888-03-21_1_0_1_3_2_862_F861
(Abgerufen am 19.04.2024).