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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Karl restituiert und bestätigt der bischöflichen Kirche von Bergamo (sancta Pergamensis ecclesia) auf Intervention des Erzkanzlers, des Bischofs Liutward von Vercelli, auf Grund der von Bischof Garibald von Bergamo vorgelegten Urkunden seiner Vorgänger, darunter eine Urkunde seines Großvaters (Ludwig d. Fr.) (Dep.), die Kirche in Fara (Fara Gera d'Adda, Prov. Bergamo), nach König Authari auch ecclesia Autareni genannt, die der Langobardenkönig Grimoald (662-671) in seinem von Bischof Garibald vorgelegten Präzept (Dep.) der Kirche von Bergamo zum Lohn dafür, daß Bischof Johannes von Bergamo dieselbe vom arianischen Irrglauben zum katholischen Glauben zurückgeführt hatte (a scismate Arriano ... ad fidem catholicam converterit), geschenkt hat und die König Cunincpert (680-700) in seinem jetzt gleichfalls präsentierten Präzept (Dep.) dem Bischof Antoninus zu freiem Eigen zurückgegeben hatte, nachdem sie zuvor von König Alahis zur Zeit seiner Gewaltherrschaft (ca. 688) entfremdet worden war, mit allen Pertinentien zu freiem Eigen sub emunitatis vinculo. - Pön 30.000 Mankusen Gold. - Inquirinus not. ad vicem Liutuuardi archicanc. - M. SR. - a. inc. 883, a. imp. in It. 3, in Fr. 2, Ind. 1. - "Cum apud eternum".

Überlieferung/Literatur

Kopien: Bergamo, Arch. della curia vescovile. Liber Censualis episcopi Barotii (1464-1470), fol. 298v n. 2 (C). - Drucke: Celestino, Historia quadripartita di Bergamo, pars II/2, S. 400f. = Ughelli, Italia sacra IV1, Sp. 595f. = IV2, Sp. 418; Lupi, CD Bergomatis I, Sp. 937-940 = Troya, CD Longob. II, Nr. 338 S. 528-531 (Auszüge) = CD Langob., Nr. 322 Sp. 542f. (zu August 1); D Ka.III.87. Vgl. Brühl, CD Longob. III. S. 270f. (Auszüge). - Regg.: B 967; Mühlbacher, Die Urkunden Karls III., Nr. 93; M1 1628 = M2 1672.

Kommentar

Wie Kehr wegen der Nachzeichnung des Rekognitionszeichens vermutet hat, wurde das nicht erhaltene Original des D 87 wahrscheinlich von demselben Bergamasker Schreiber geschrieben, der auch noch D 89 (Reg. 723) mundieren sollte; aufsein Konto (oder auf das eines unbekannten Bergamasker Diktators) dürften auch die schwülstige Arenga (wiederholt in D Af.131, vgl. Hausmann/Gawlik, Nr. 311) und der auffällige Kontext gehen. Protokoll, Corroboratio und Eschatokoll sind dagegen kanzleigemäß. Ungewöhnlich ist dagegen wieder die Höhe des Strafmaßes; vgl. Mühlbacher, a.a.O., S. 433; vgl. überdies DD 88-89 (Regg. 722-723), D Af.131 (NU) und D Lu.III.11. - Wie der Hinweis auf die Präzepte der Vorgänger Karls III. vermuten läßt. hat nicht nur Ludwig d. Fr., sondern auch Lothar I., Ludwig II. (vgl. Reg. 437) und vielleicht sogar Karlmann die Kirche in Fara bestätigt; vgl. Lechner, Nr. 60. Zur Lage der Kirche s. Darmstädter, Reichsgut, S. 113. Zu den Deperdita der Langobardenkönige vgl. Brühl, a.a.O. - Zu Garibald von Bergamo (ca. 867-888) vgl. Jarnut, Bergamo, S. 21-25 u.ö.; vgl. schon Reg. 305. Sein Bruder Autprand ist Empfänger des folgenden Diploms.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 721, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0883-07-30_1_0_1_3_1_4948_721
(Abgerufen am 19.04.2024).