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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Karl überträgt seinem Dienstmann, dem Presbyter Ruotbert (fideli ac dilecto presbitero nec non ministeriali nostro nomine Ruotbertus) auf Bitten seiner Gemahlin Richgarda und seines Erzkanzlers, des Bischofs Liutward (von Vercelli), aus Königsgut eine zuvor von Ruotbert in beneficium besessene Kirche in villa Cheneinga (Chieninga A1) (Klengen) im Gau Berehtoldesbara (Baar) in der Grafschaft Neudingen in Alamannien auf Lebenszeit mit allem Zubehör zu freiem Eigen mit der Bestimmung, daß sie nach seinem Tod an das Königsgut zurückfallen soll (ad regiam revertatur potestatem). - Pön 2000 Mankusen. - Hebarhardus ad vicem Liutuhardi archicanc. - MF. SR. NN. SI. (A1: B 1). - a. inc. 881, a. imp. 1, Ind. 14. - "Comperiat omnium". (A1: "Si de rebus terrenis").

Überlieferung/Literatur

2 Or. St. Gallen, Stiftsarchiv, FF.2.J.52a u. b (A, A1). - Kopien: Ebd., Kopialbuch 15. Jh., t. II, fol. 71r und fol. 72r. - Faksimile: Bruckner, DD Karolinorum, Nr. 70 u. Nr. 71 (mit Reg. ebd., Textbd., S. 24 Nr. 70 u. 71). - Drucke: Traditiones monasterii S. Galli, Nr. 600 (52) S. 349, aus A1 = Neugart, CD Alemanniae I, Nr. 522 S. 425f.; Wartmann, UB St. Gallen II, Nr. 615 S. 224-226, aus A, u. Nr. 615 S. 225, aus A1; D Ka.III.38 (Paralleldruck von A, A1). - Regg.: B 929; Mühlbacher, Die Urkunden Karls III., Nr. 41; Hidber I, Nr. 751; M1 1576 = M2 1619.

Kommentar

Beide Originale - das eine in knapperer Fassung mit Wachssiegel (A), das andere in ausführlicherer Form mit Arenga und Bleibulle - sind verfaßt und geschrieben von dem schon aus D 29 (Reg. 638) bekannten, diesmal keinen Titel führenden Hebarhard, der 880/82 noch an der Abfassung weiterer Urkunden mitgewirkt hat (Regg. 635, 665, 682 u. 694). Über die zeitliche Reihenfolge der beiden Fassungen sowie über mögliche Gründe der Neufassung vgl. Kehr, Vorbemerkung. Die Bleibulle Karls ist hier zum ersten Mal erhalten; vgl. die Abb. bei Posse, Siegel I, Taf. 4 Nr. 2-3; Schramm, Kaiser u. Könige2, Nr. 43a. - Bei der genannten Kirche handelt es sich um die Martinskirche in Klengen, wie wir aus der Bestätigungsurkunde Arnulfs ( D Af.11) erfahren. Ruotbert dürfte identisch sein mit dem Ruodpertus custos capellae in D Ka.III. 19 (Reg. 608). Eine Schenkung zu Lebzeiten in proprium liegt auch vor in D Ka.III. 14 (Reg. 599). Später muß der gesamte Besitz des Ruotbert an St. Gallen gefallen sein.

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 664, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0881-05-09_1_0_1_3_1_4890_664
(Abgerufen am 28.03.2024).