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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Kaiserkrönung: anno ab inc. 881, ind. 14 Carolus ... cum omnibus Italiae rectoribus et multis de Francia seu Suevia Romam profectus a pontifice Romano de thesauro s. Petri apostoli corona capiti imposita ad imperium consecratus et augustus caesar appellatus nunc divina clementia favente pacatissimum regit imperium, domina Richarta simul cum eo ad regni consortium ab eodem apostolico sublimata, Erchanberti cont. M. G. SS. 2,329. Romam perveniens a praesule apostolicae sedis Johanne et senatu Romanorum favorabiliter exceptus cum magna gloria imperator creatus est, Regino 881. Die kaiserkrönung verzeichnen zu 881 Ann. Alam. Weingart. Aug. (nach Jaffé Bibl. 3,704 diese zu 882), Prum., M. G. SS. 1,51, 66,68; 15,1291, zu 882 Ann. Vedast. ib. 2,199 vgl. die ergänzung 13,709, Laub. 4,15. Bezeichnend ist, dass der Fuldaer annalist, der geschichtschreiber Ludwigs III, Karls kaiserkrönung nicht einmal erwähnt. Die italienischen königslisten geben Karl 2 regierungsiahre vor, 7 nach der kaiserkrönung (= 881) oder im ganzen 8 und 9 iahre, M. G. SS. Lang. 512, 493, 504, irrig Gregor von Catina ib. 523 zu 880. Das tagesdatum: in die nativitatis domini (der krönungstag Karls d. Gr. und Karls d. K.) in Ann. Bert. (Hincm.) 880 ed. Waitz 151 ist unbedingt irrig. Karl hatte dem papst brieflich (deperd.) seine baldige ankunft in Rom angekündigt; am 25. ian. spricht der papst seine schmerzliche überraschung darüber aus, er ordnet gesandte an ihn ab und fordert die annahme der von ihnen zu stellenden bedingungen (omnia, sicut direximus per eosdem legatos, adimplere omnino curetis ideoque scitote, quoniam, si pleno iure quae destinavimus non adimpleveretis, nos enimvero, quantum in nobis est, ea quae ad honorem s. Romanae ecclesiae pertinent, exaggerare penitus satagemus), er verbietet ihm vor der rückkehr der legaten die grenzen - des h. Petrus zu überschreiten. Migne 126, 919, Jaffé Reg. pont. 2. ed. 3333. In einem päpstlichen schreiben vom 15. febr. wird Karl noch könig genannt, Jaffé 2. ed. 3334, eine bezeichnung, auf die, wie schon Dümmler Ostfränk. Reich 1. A. 1,180 n. 16. bemerkte, in diesem fall nicht besonders gewicht zu legen sein wird. Die datirung der urk. ergibt kein gesichertes resultat: 882, 884 sind die kaiseriahre am 13. und 14. febr, bereits umgesetzt, 883 aber noch nicht, doch in der nächsten urk. vom 26. febr., dagegen, was von geringem belang, 887 schon am 10. febr.; der epochetag fiel also in unmittelbare nähe des 13. febr., die krönung daher wahrscheinlich, wie schon Böhmer angenommen, auf sonntag 12. febr.; die datirung der italienischen privaturk. nach den kaiseriahren ist zu ungenau, um in betracht zu kommen vgl. Wiener SB. 92,378. In keiner weise massgebend ist die einer italienischen königsliste angefügte notiz, welche schon am 7. febr. 882 (irrig ist der 9. febr. angegeben, wie auch die luna irrig ist) das 2. kaiseriahr zählt, M. G. SS. Lang. 510 (darnach setzt Ewald in Jaffé Reg. pont. 2. ed. 1 p. 417 die krönung vor 9. febr.): die spätere entstehung dieser notiz zeigt auch der schlusssatz: quod postea subsecuta est fames valida sub annis duobus vel tribus. Nach der kaiserkrönung der ständige titel: K. divina favente clementia imp. aug., Wiener SB. 92,406. - Die kaiserin Richgard stellt ante confessionem s. Petri mit genehmigung ihres gemahls und in dessen beisein das von ihr erbaute kloster Andlau unter den schutz des päpstlichen stuhls, no 1679 (darnach urk. Karls d. E. B. 1937; die urk. Ludwigs IV, Grandidier Strasbourg 2b,313, no 2063 vgl. Jaffé 2. ed. 3337 ist gefälscht). - Intervention des papstes zu gunsten der kaiserin Angilberga, die der kaiser nach Alamannien (Ann. 882 Bert. ed. Waitz 153) in die verbannung und haft geschickt hatte, ne aliquod solatium vel consilium dare facereque possit Bosoni. Der kaiser sagt deren freilassung zu, beruft sich aber darauf, dass er dazu die beistimmung der westfränkischen könige einholen müsse. Am 12. märz wendet sich der papst an diese mit der bitte ihre einwilligung zu geben, da die kaiserin von ihrem gemahl (und Ludwig d. D. in Verona) unter den schutz des päpstlichen stuhls gestellt worden sei (no 1263b) und sich selbst diesem kommendirt habe; er verbürgt sich dafür, dass sie, wenn man sie unter seine obhut nach Rom gebe, keine weiteren umtriebe für Boso gegen den kaiser oder die beiden könige unternehmen könne, und verspricht, falls dies doch geschähe, sie dann dem kaiser auszuliefern. Ein schreiben fordert auch die bischöfe und grafen Italiens auf für deren freilassung zu wirken. Migne 126, 924 925, Jaffé 2. ed. 3340, 41.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1609a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0881-02-00_1_0_1_1_0_3707_1609a
(Abgerufen am 20.04.2024).