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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Beutezüge der Normannen, welche nach dem sieg des westfränkischen königs Ludwig bei Saucourt (3. aug.) nach Gent zurückgekehrt, nach ausbesserung ihrer schiffe (Ann. Vedast.), nach ergänzung ihrer schaaren und vermehrung ihrer reiterei (instaurato exercitu et amplificato numero equitum vgl. Ann. Anglosax. 881 und die daraus abgeleiteten quellen: Franci contra eos proeliati sunt et ibi exercitus factus est equester post eam pugnam M. G. SS. 13, 104, 121, 124, 149) im november (Regino 881) unter der führung der könige Godefrid und Sigifrid (Regino vgl. Ann. Fuld. 882, Ann. Bert. 882) teils zu land an die Maas gezogen waren (Ann. Vedast. vgl. Ann. Anglosax. 882) und zu Elsloo (a|d. Maas n. Maastricht; Haslao, Ann. Vedast.; loco Haslon iuxta Mosam, Regino; loco Escelun, Ethelwerdi chr. M. G. SS. 13, 123) sich stark verschanzt hatten, um zu überwintern (Ann. Vedast.). Von hier unternehmen sie ihre raubzüge: im ersten anlauf verheeren sie mit feuer und schwert Maastricht, Tongern, Lüttich (monast. s. Landberti in Leudica, Ann. Bert. 882), Regino (vgl. Ann. Fuld.; Traiectum et pagum Haspanicum); sie dehnen ihre züge auf Ripuarien aus, mord, raub und brand bezeichnen ihren weg, sie verbrennen die städte Köln (vgl. Jaffé Reg. pont. 2. ed. 3469; das Chr. s. Martini Colon. M. G. SS. 2,214 ist gefälscht, Oppermann in der Westdeutschen Zeitschr. 19,278 mit facsim. in bd. 20) und Bonn mit den benachbarten kastellen Zülpich, Jülich, Neuss und stecken dann die pfalz in Achen, die klöster Inden, Malmedy und Stablo in brand; am 6. ian. 882 überfallen sie Prüm (vgl. no 1638) und plündern durch 3 tage die umgegend; die haufen undisciplinirten fussvolks aus den umliegenden orten, welche sich ihnen entgegenstellen, werden wie 'dummes vieh' niedergemacht, beutebeladen kehren die Normannen, nachdem sie feuer an das kloster gelegt, in ihr standlager zurück. Regino 881, 882. Teilweise ergänzend Aun. Fuld.: Vastaverunt ... totam Ripuariam, praecipua etiam in eis monasteria i. e. Prumiam, Indam, Stabulaus, Malmundarium et Aquense palatium, ubi in capella regis equis suis stabulum fecerunt. Praeterea Agrippinam Coloniam et Bunnam civitates cum aecclesiis et aedificiis incenderunt. Qui autem inde evadere potuerunt, sive canonici sive sanctimoniales, Mogontiam fugerunt thesauros aecclesiarum et sanctorum corpora secum portantes. Die Ann. Vedast. 882 und Ann. Bert. (Hincm.) 882 erwähnen, wie später Liutprand Antap. III, 47 M. G. SS. 3,314, die erst nach Ludwigs tod erfolgte zerstörung Triers einbeziehend, Köln und Achen, die letzteren noch Prüm und Inden, die Ann. Aqu. 882 M. G. SS. 24, 36 nur die verbrennung von Achen, die Ann. Stabul. ib. 13,42 iene von Stablo vgl. über die in den Mirac. s. Remacli aufbewahrte tradition Dümmler Ostfränk. Reich 2. A. 3,154 n. 2. Die Stabloer mönche verwahren die aus Achen geflüchteten reliquien mit dem kirchenschatz und liefern sie dann an Karl III ab, no 1644.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1573a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0881-00-00_1_0_1_1_0_3633_1573a
(Abgerufen am 24.04.2024).