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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Karl bestätigt dem Kloster S. Salvatore in Brescia (monasterium domini Salvatoris in urbe Brixia quod dicitur Novum) auf Bitten der Äbtissin Irmingard (Ermingarda) gemäß der von seinem Erzkanzler, dem Bischof Liutward (von Vercelli) vorgelegten Immunitätsurkunden (precepta emunitatis) seines Urgroßvaters Karl d. Gr. (Karolus bisavus noster magnusque augustus) ( D Karol.I.135) und seiner übrigen kaiserlichen Vorfahren (sed et omnium antedecessorum nostrorum venerabilium imperatorum usque ad nos) die Immunität und überläßt dem Kloster zu seinem Seelenheil sechs von der Äbtissin erbetene namentlich genannte Höfe (curticellae), von denen drei der advocatus des Klosters bekommen soll, sowie die piscaria de Sermione (Sirmione, Prov. Brescia). - Gebetswunsch pro remedium animarum nostrorum parentum ac pro nobis, coniuge et prole. - Uualdo not. ad vicem Liutuuardi archicanc. - MF. SR. SI 1. - a. r. in Fr. 5, in It. 2, Ind. 14. - "Si petitionibus sacerdotum".

Überlieferung/Literatur

Or. Brescia, Bibl. Queriniana, Cod. dipl. Bresc. sec. IX, n. 78 (= perg. Quirin. n. 43, gesondert aufbewahrt) (A). - Kopien: Rom, Arch. Vat., Arm. LIV, t. I (C. Margarini, Thesaurus, t. I), 17. Jh., fol. 484r-485r = Rom, Bibl. Vat., Cod. Reg. lat. 378, 18. Jh., fol. 99r-v. - Drucke: Muratori, Antiq. Ital. III, Sp. 753-754; CD Langob., Nr. 298 Sp. 506f.; D Ka.III.28. - Regg.: B 921; Odorici, Storie Bresciane IV, CD Bresciano, S. 62f. Nr. 54; Mühlbacher, Die Urkunden Karls III., Nr. 31; Cipolla, Fonti edite, S. 53 Nr. 92; Fainelli, CD Veronese I, Nr. 274 S. 411; M1 1565 = M2 1608.

Kommentar

D 28 wurde unter wörtlicher Wiederholung des D Kn.26 (Reg. 572) von einem außerhalb der Kanzlei stehenden ungeübten, wohl Brescianer Schreiber mundiert. Da in der Datierung das Inkarnationsjahr unüblicherweise fortgelassen wurde, vermutet Kehr, daß der in der Rekognition erstmals genannte Waldo überhaupt nicht an der Herstellung beteiligt war. - Allgemein zu S. Salvatore, das traditionsgemäß von den Töchtern des Königshauses geleitet wurde, s. schon die Regesten Ludwigs II., bes. Reg. 198 ( M2 1220) mit der Nennung Sirmiones. Die Äbtissin Irmingard ist nicht mit der gleichnamigen Tochter Ludwigs II., Irmingard, identisch; vgl. Reg. 424; Becher, San Salvatore, S. 312f. - Papst Johannes VIII. hatte Karl, der im Herbst 875 in Oberitalien Karl d. Kahlen entgegengetreten war (Reg. 480), in einem Schreiben vom 27. März 877 Übergriffe auf den Besitz des Klosters und den dort anscheinend verwahrten Schatz der Kaiserin Angilberga vorgeworfen ( J-E 3084); vgl. Reg. 512.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 637, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0880-12-29_1_0_1_3_1_4863_637
(Abgerufen am 18.04.2024).