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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig nimmt das Kloster S. Ambrogio in Mailand (monasterium beatissimi confessoris Christi Ambrosii, ubi eius sacratissimum corpus venerabiliter humatum est, non longe a muro urbis Mediolanii) unter Abt Petrus (II.) auf Bitten seiner Gemahlin Angilberga (Angilberga dilectissima coniux nostra et consors imperii) zu seinem Seelenheil mit all seinen gegenwärtigen und künftigen Besitzungen in seinen Schutz (suscipientes ... sub imperialis mundburdi tutelam nostraeque providentiae immunitatem perpetuam), bestätigt die Verleihungen seiner Vorgänger sowie seine eigenen (confirmantes ... quicquid vel nostra munificentia vel prodecessorum nostrorum liberalitate promeruerunt) (Dep.), untersagt den (Mailänder Erz-) Bischöfen und ihren Wirtschaftsverwaltern (oeconomus), den Klosterbesitz zu beeinträchtigen oder ungewohnte Abgaben, Leistungen oder Jahresgeschenke (annuas donationes) gegen kanonisches Recht (contra morem canonicum) zu fordern, verleiht dem Kloster das Inquisitionsrecht und untersagt es, die Klosterleute ohne Wissen des Abtes zu pfänden oder zu belangen sowie in der Zelle des Klosters in Pavia ohne Einwilligung des Abtes jemanden einzuquartieren (quemquam ad hospitandum ingredi). - Gebetswunsch pro nostri statu imperii. - Pön immunitatis nostre 30 Pfund Silber. - Bullenankündigung. - Giselbertus presb. et not. - M. - a. imp. 24, Ind. 6. - "Quicquid circa Dei".

Überlieferung/Literatur

Kopien: Mailand, Arch. di Stato, Museo diplom. sec IX, n. 83, Einzelkopie 9./10. Jh. (B); ebd., n. 83a, beglaub. Kopie von 1587 Oktober 2 (E). Mehrere jüngere Kopien verzeichnet Natale, Museo diplomatico I/2, Nr. 123 u. 123a. - Faksimile von B und E: Natale, a.a.O. - Drucke: Puricelli, Ambrosianae monumenta I, Nr. 123 S. 214-216 = ed. 2a (bei Graevius, Thes. IV/1) S. 102-103, angebl. "ex auth."; Aresius, Series, Exemplaria, S. 16-17; Fumagalli, CD Sant'Ambrosiano, Nr. 103 S. 413-418, aus B; Morbio, Storie dei municipi ital. III, S. 116-118 (in Nr. 1), aus E (zu 827); CD Langob., Nr. 255 Sp. 430-432 = Belloni Zecchinelli, Campione terra italiana, Nr. 23 S. 130-131; Natale, a.a.O., Transkription von B und E; D Lu.II.60. - Regg.: B 674; Giulini, Memorie di Milano VII2, S. 24; M1 1224 = M2 1259.

Kommentar

An der Echtheit von M2 1259 zu zweifeln, wie dies Besta, in: Storia di Milano II, S. 409 tut, besteht kein zwingender Anlaß; vgl. schon v. Pölnitz-Kehr, Angilberga, S. 437; Schieffer, Vorbemerkung zu D Lo.I.27. Allgemein zu S. Ambrogio, wo Ludwig später auch sein Grab gefunden hat (Reg. 473), vgl. Kehr, IP VI/1, S. 73f.; Wattenbach/Levison/Löwe, S. 407-409; Bertoni, L'inizio, bes. S. 187; Rossetti, Società e istituzioni, S. 96f. Zuletzt hatte Lothar I. mehrfach für S. Ambrogio geurkundet: DD Lo.I.23, 26 u. 27. Die von ihm ausgestellte Immunitätsurkunde ist allerdings nur aus D Af. 123 bekannt (Dep. Lo.I.155). NU des M2 1259 ist neben D Af. 123 auch D Ka.III.21 (Reg. 611). Eine aus dem zit. Kontext zu erschließende weitere Urkunde Ludwigs für S. Ambrogio (vgl. auch Vorbem. zu D Af. 123) ist verloren; s. Reg. 368. Ob es sich dabei um die in D Af. 123 erwähnte Immunitätsurkunde handelt ( Lechner, Dep. Nr. 20 = Reg. 427), läßt sich nicht mit Sicherheit behaupten, könnte doch mit dieser Immunitätsurkunde das vorliegende M2 1259 selbst gemeint sein. - Zu Abt Petrus II. von S. Ambrogio (855-890) vgl. Rossetti, a.a.O., S. 94ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 369, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0873-06-12_2_0_1_3_1_4586_369
(Abgerufen am 28.03.2024).