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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Lothar II., der seinen Bruder Ludwig wegen seines Scheidungsvorhabens persönlich um Hilfe ersuchen will, wird in Ravenna von Gesandten Ludwigs aufgefordert, in sein Reich zurückzukehren, da der Zeitpunkt für ein Treffen wegen des Krieges gegen die Sarazenen denkbar ungünstig sei (ab obsessione Sarracenorum pro fratris sui petitione non debuisset discedere).

Überlieferung/Literatur

Ann. Bertin. a. 869, ed. Grat, S. 153f. Vgl. Ann. Fuld. a. 868, ed. Kurze, S. 67. - Regg.: M2 1241a, 1324a.

Kommentar

Unklar ist, wann Lothar II., der schon im Januar 869 in Orbe bezeugt ist ( D Lo.II.34), nach Italien aufgebrochen ist, wohl kaum erst im Juni, wie Hinkmar anzunehmen scheint: Hlotharius iter, quod tempore inconvenienti, scilicet mense Iunio, causa uxorum suarum in parte Romae coeperat, contendens perficere, usque Ravennam venit. Die Ursache für die Verzögerung könnte darin zu suchen sein, daß Lothar vor Anbruch der Reise von Karl d. Kahlen und Ludwig v. Ostfranken die Versicherung erlangen wollte, sie würden seine Abwesenheit nicht zu seinem Schaden ausnutzen, was ihm aber nur Ludwig verbindlich zusagte. - Von Hinkmar erfahren wir noch, daß Theutberga ihrem Gemahl nach Rom, wohin sich Lothar nach seinem Besuch beim Kaiser begeben wollte, folgen sollte. Ludwig II. erwartete damals in Süditalien die Ankunft der byzantinischen Hilfsflotte; vgl. Reg. 298. - Vgl. noch Dümmler II2, S. 237; Parisot, Lorraine, S. 315f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 294, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0869-06-00_1_0_1_3_1_4511_294
(Abgerufen am 19.04.2024).