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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig schenkt seiner Gemahlin Angilberga (amantissima coniux nostra Angilberga imperatrix augusta) auf deren Bitte zu freiem Eigen den Hof Sesilla in der Grafschaft Toresiano und weitere vier Höfe, nämlich den Hof Doveno in der Grafschaft Tortona, den Hof Palmata in der Grafschaft Albenga und die Höfe Vaccarigas und Civisi in der Grafschaft Asti. - Bullenankündigung. - Leudoinus sacerdos iussu imperatorio ad vicem Faremundi. - M. SR. BP D. - a. imp. 20, Ind. 2. - "Etsi ceteris".

Überlieferung/Literatur

Or. Parma, Arch. di Stato, Diplomatico, Dipl. imp., cass. 2, n. 15 (A). - Faksimile: Arch. paleogr. italiano IX, Taf. 117 (mit Regest). - Drucke: Muratori, Antiq. Ital. VI, Sp. 27-28 = Heumann, Commentarii de re diplom. imperatricum, S. 48-49; Benassi, CD Parmense I, Nr. 12 S. 124-125; D Lu.II.49. - Regg.: B 664; M1 1207 = M2 1241.

Kommentar

Der hier erstmals begegnende Leudoinus, von dessen Hand wahrscheinlich das in einem Zug in der jüngeren italischen Urkundenminuskel geschriebene Stück mit einem auffälligen SR neueren Typs stammt, begegnet zusammen mit Faremund auch noch in M2 1244 (Reg. †307) u. 1245 (Reg. †308) für Angilberga, wo er den Titel eines archipresbiter palatinus führt. Er stammte also wie Gauginus aus der Hofkapelle und wurde 871 Bischof von Modena; vgl. Fischer, Adel u. Kirche, S. 71; Fleckenstein I, S. 130. Auch Faremund, der hier in der Funktion eines Kanzleivorstehers begegnet, kam aus der Hofkapelle, denn er dürfte mit dem Faremundus diaconus et cappellanus palatinus identisch sein, der 864 Januar 1 dem Kaiser eine Curtis in Tuszien übertragen hatte (Reg. 214); vgl. Fischer, a.a.O., S. 75; Fleckenstein I, S. 131. - Die verlorene Bleibulle war an der schmalen, heute aufgeklappten Plica an vier kleinen, parallel eingestochenen Löchern mittels einer nicht erhaltenen Schnur befestigt; möglicherweise wurde die untere Hälfte einer ursprünglich zweifach gefalteten Plica später abgeschnitten. - Einige der hier genannten Höfe müssen später in den Besitz der Tochter der Angilberga, Irmingard, gelangt sein, die sie am 30. November 890 an S. Sisto in Piacenza weitergegeben hat ( CD Langob., Nr. 345 Sp. 575f.); vgl. auch Schiaparelli, DD Be.I., S. 108-111 (in Nr. 37). Im Testament der Kaiserin (ed. Falconi, Le carte cremonesi I, Nr. 20 S. 49ff.) werden sie nicht aufgeführt. - Die Grafschaft Toresiano lag zwischen Turin und Casale Monferrato nördlich von Asti; vgl. Settia, Iudiciaria Torrensis (mit einer Karte S. 1017). - Zum Arengentypus vgl. Hausmann/Gawlik, Nr. 838-839.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 293, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0869-05-25_1_0_1_3_1_4510_293
(Abgerufen am 25.04.2024).