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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Schreiben des papstes Nicolaus an Ludwig d. D. (okt. 30): der papst verweist darauf, dass Lothar von den oft beteuerten zusagen bis ietzt gar nichts erfüllt und sich wol gehütet habe auch zu versichern (vgl. no 1316), Theutberga iene behandlung zu teil werden zu lassen, zu der er sich eidlich verpflichtet habe; er verbietet, dass Lothar nach Rom komme, wenn er nicht sämmtliche forderungen erfüllt habe, Waldrada nach Rom sende, Theutberga aber als rechtmässige gemahlin behandle und in Köln und Trier nach entfernung Gunthars und Theutgauds männer, qui nec per Theutgualdi et Guntharii dudum episcoporum nec per Waldradae favorem proveherentur, kanonisch gewählt und geweiht würden, Mansi 15,327; in einem zweiten schreiben, ib. 331, sowie in ienem an die deutschen bischöfe (okt. 31), ib. 333 vgl. Ann. Fuld. 868, schlägt er die bitte um rekonziliation Gunthars und Theutgauds entschieden und für immer ab und fordert die bischöfe auf Ludwig zu mahnen, er möge seinen einfluss auf Lothar geltend machen, damit dieser iene unerlässlichen bedingungen erfülle, Jaffé Reg. pont. 2. ed. no 2884-86. - Wahrscheinlich dem iahre 867 (vgl. auch Dümmler Ostfränk. Reich 2. A. 2,164) gehört auch ein schreiben der lothringischen an die westfränkischen bischöfe an: da sie erfahren, quod quidam in his partibus vestro principi (Karl d. K.) nitantur persuadere, ut regis nostri regnum quolibet modo acquirat ipsumque nostrum principem quasi despectum et a suo populo derelictum patrio regno expellat, dass diese 'feinde des friedens und bekämpfer der christlichen eintracht und sicherheit' vorgeben, auch die bischöfe hätten ihren könig verlassen und wollten ihn aus dem reich vertreiben, legen sie verwahrung gegen diese ihnen zugemutete treulosigkeit ein und versichern, dass sie treu an ihrem könig hängen, der unterstützt von seinen getreuen sein reich nicht nur nicht verloren, sondern seine feinde überwunden habe und seine iugendsünden ietzt bessern wolle; in anbetracht des schon früher angerichteten unheils (quod annis nuper praeteritis crebrescentibus in hoc regno tam intrinsecus quam extrinsecus discordiarum tumultibus omnis status nostrae reipublicae et omnis pax et securitas pene in ruinam fuerit sublapsa; ubique luctus et calamitates, ubique dispendia et vastationes, homicidia quoque et incendia atque innumerabiles scelerum facies inoleverunt propter dissensiones et iniustissimas ambitiones, propter quosdam in populo susurrones malorumque inventores facibus cupiditatis atque invidiae stimulis exardescentes) mahnen und beschwören sie ihre amtsbrüder gemäss den beeideten verträgen mit aller strenge gegen iene einzuschreiten, welche ärgernis und zwietracht streuen. Baronius 866 no 43 e cod. Trevir. = Bouquet 7, 593; M. G. Ep. 6,228. Die verweisung dieses schreibens zu 865 durch Parisot, Le royaume de Lorraine 273 n. 2, ist durch die erwähnung des 'annis nuper praeteritis' angerichteten unheils ausgeschlossen vgl. no 1317. Das von den herausgebern zu 867 gesetzte einladungsschreiben der westfränkischen und lothringischen an die deutschen bischöfe zu einer am 23. apr. in Troyes abzuhaltenden synode, Bouquet 7,588, Mansi 15,789, gehört einem früheren iahr an, Dümmler 2. A. 2,168 n. 3.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1316a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0867-00-00_3_0_1_1_0_2893_1316a
(Abgerufen am 19.04.2024).