RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1
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Ludwig fordert von Papst Nikolaus (I.) die Herausgabe der vom Bulgarenkönig (Boris I.) übersandten Waffen und Geschenke. Der Papst schickt Arsenius (von Orte) mit einem Teil des Gewünschten zu Ludwig, der im Beneventanischen weilt, und läßt sich wegen des Fehlenden entschuldigen.
Überlieferung/Literatur
Ann. Bertin. a. 866, ed. Grat, S. 134. - Vgl. (ohne Erwähnung des Kaisers) auch Vita Nicolai I., ed. Duchesne II, S. 164 (LXVIII); Andreas v. Bergamo c. 13, ed. Waitz, S. 227. - Regg.: J-E 2812 u. S. 359; M2 1235g.
Kommentar
Die Forderung Ludwigs nach der Auslieferung der im August 866 nach Rom gelangten Geschenke des Bulgarenkönigs Boris I./Michael (852-889) muß vor dem Hintergrund der byzantinisch-abendländischen Rivalität bei der Christianisierung der Bulgaren gesehen werden; vgl. Dvornik, Les Slaves, S. 184ff., bes. S. 191; Dujcev, Medioevo bizantino-slavo I, S. 107ff. Der Anspruch des Kaisers entspringt dabei derselben optimistischen Kaiseridee, die seinen Brief an Basilius I. durchzieht (Reg. 325). - Vgl. Dümmler II2, S. 189; Schild, Liber Pontificalis, S. 35; Hees, S. 91; Wattenbach/Levison/Löwe, S. 452; Schieffer, Frankenreich, S. 626.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,3,1 n. 267, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0866-00-00_1_0_1_3_1_4483_267
(Abgerufen am 28.03.2024).