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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig bestätigt dem von Abt Felmo gestifteten Kloster S. Michele in Diliana (congregatio Sancti Michaelis in Diliana [Diöz. Parenzo]), das er zuvor bereits in seinen Schutz genommen hat ( M2 1190 = Reg. 100), auf Bitten seines Erzkanzlers Dructemir und seines Vasallen Hitto eine urkundliche Vereinbarung zwischen Abt Felmo und den Brüdern Petronasius und Talasius, durch die jene bevollmächtigte Vertreter des Klosters geworden waren (missi eorum existerent et ubicumque necessarium eis foret, aminiculum ferrent), verleiht den Missi seinerseits das Vertretungsrecht unter seiner Munt (omnem missaticum de predicto conferimus monasterio, ut nostro mundeburdo et nostra auctoritate sub eorum maneat tuitione), gewährt den Mönchen das Recht der freien Abtswahl mit Zustimmung der Missi, schärft die unverzügliche Weihe des Gewählten durch den zuständigen Bischof von Parenzo ein, befreit die Missi von jeglichem Heeresdienst (concedimus quoque advocatum eis habere imm[unem a]b expeditione reliqua), damit sie sich ganz den Belangen des Klosters widmen können, und gewährt dem Kloster das Recht, eventuelle Streitigkeiten vor das Königsgericht zu bringen (ad nostram presentiam ratio deducatur). - Pön 2000 Mankusen Gold. - Plato not. ad vicem Dructemiri. - M. SR. SI D. - a. Lu. imp. in It. 7, Ind. 5. - "Si locis Deo".

Überlieferung/Literatur

Or. Brescia, Bibl. Queriniana, Cod. diplom. Bresciano sec IX, n. 61 (= perg. Quirin. n. XXXVI) (A). - Drucke: Muratori, Antiq. Ital. V, Sp. 279-281 = Kandler, CD Istriano I, zu 857; D Lu.II.24. - Regg.: B 646; M1 1177 = M1 1211.

Kommentar

Warum das vom rekognoszierenden Notar Plato (zu diesem vgl. schon M2 1207 = Reg. 152) bis auf die Signum-Zeile in streckenweise eigenwilligem Stil selbst geschriebene Stück, das im Schlußteil durch Ausriß in den Faltungen etwas beschädigt überliefert ist, ins Archiv von S. Salvatore zu Brescia gelangt ist, bleibt unklar; ins Gedenkbuch von S. Salvatore scheint Abt Felmo nicht aufgenommen worden zu sein. Die Hypothese von Bognetti, in: Storia di Brescia I, S. 476, wonach das Kloster noch andere Urkunden des Kaisers zur Verwahrung erhalten hätte, ist unbegründet; zudem geht Bognetti von einer falschen Identifizierung des Klosters S. Michele aus. - Vgl. überdies M2 1190 (Reg. 100). Zur Sache s. schon Ficker, Forschungen II, S. 15 m. Anm. 1.

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 158, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0857-04-03_1_0_1_3_1_4373_158
(Abgerufen am 24.04.2024).