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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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(pal. r.) nimmt das kloster Wildeshausen am fluss Hunte auf bitte des grafen Waldbrecht in seinen schutz und eximirt es von der öffentlichen gerichtsbarkeit, die nur dem grafen Waltbert, dem leiter (rector) des klosters, dessen sohn, dem königlichen diakon Wicbert, und deren nachfolgern zustehe. Reg. XXIII ind. IV. Ch. s. XIV Münster altertumsverein ms. 107a (A). Eccard Hist. Geneal. princ. Sax. 21 ex vetustiss. copia (A); aus A: Zeitschr. f. Gesch. u. Alterthumskunde Westf. 6,225, Wilmans Kaiserurk. 1,178, *Philippi Osnabrücker UB. 1,25. Echt, die abschr. verderbt vgl. auch Sickel Beitr. II Wiener SB. 39,130. Die von Wilmans 1,391 f. für die einreihung zu 871 geltend gemachten gründe sind haltlos: Wildeshausen, in unmittelbarer nähe von Visbeck, über das no 1412 verfügt, im gau Leri, urk. bei Wilmans 1,532, gehört zu Sachsen, nicht zu Friesland vgl. auch Böttger Diöcesan- und Gaugrenzen 2,34, Spruner-Menke Handatlas no 33; wenn Lothar in dem empfehlungsschreiben no 1141, 1142 Waltbert seinen vasallen nennt, so folgt die zugehörigkeit von Wildeshausen zu Friesland, also Lothars reich, daraus umso weniger, als ienes erbgut Waltberts war und nichts im wege stand, dass der vasall eines reichs in einem andren eigengut besass vgl. no 416 c. 9, 650 c. 9, 1131 (Adnunt. Kar. c. 5: et volumus, ut cuiuscumque nostrum homo, in cuiuscumque regno sit, cum seniore suo in hostem vel aliis utilitatibus pergat), kam es doch vor, dass vasallen des einen reichs auch in einem andren belehnt waren, Waitz VG. 2. A. 4,220,261; in no 1142 spricht Lothar nur vom grenzgebiet, nicht vom Lerigau, die friesische grenze lief nördlich desselben. Die stelle der Transl. s. Alexandri c. 4 M. G. SS. 2,676: Waltbraht .. quem pater in adolescentia sua d. piissimo regi Hluthario, tunc occidentalium partium dominatori, commendavit kann, ihre verlässlichkeit vorausgesetzt, nicht auf die zeit 843 f. bezogen werden, da Waltbert schon 834 (ind. XII imp. Hlud. XXI) güter an Utrecht vergabt, M. G. SS. 2,217 n. Die schenkung Waltberts für das kloster, Wilmans 1,532 und Philippi Osnabrücker UB. 1,32 e ch. s. XIV, trägt die datirung: a. inc. 872, reg. Lud. XXII (durch rasur korrigirt aus XXXII, wie Wilmans 179 vermutet, nach der urk. Ludwigs), ind. V, doch diese ist nicht gründungsurk., das kloster (familia) besteht bereits längere zeit (terra vero, quam alii fideles s. eccl. dederunt); nur die stelle über Wicbert weist auf die gleichzeitigkeit mit der urk. Ludwigs; auch sie ist nur abschriftlich überliefert. Die übertragung des h. Alexander nach Wildeshausen findet nach Ann. Xant. 851 statt; Wicbert ist der spätere bischof von Verden. Es liegt also keine nötigung vor von der überlieferten datirung der urk. abzugehen und sie durch die allerdings einfache emendation reg. XXIII in reg. XXXIII zu 871 zu stellen, wo sie gleichfalls ins itinerar passen würde. In no 1437 wird Waltbert als einer der grafen Westfalens genannt.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1413, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0855-10-20_1_0_1_1_0_3179_1413
(Abgerufen am 24.04.2024).