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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig bestätigt der bischöflichen Kirche von Padua (ecclesia sanctae Iustinae Patavensis) auf Bitten des dortigen Bischofs Rorig die von diesem vorgelegten Urkunden seines Großvaters Karl (sic! wohl Karl d. Gr., Lechner, Nr. 400) und seines Vaters (Lothar I.) (Dep. Lo.I.179), die dem Bistum Königsschutz und Immunität verliehen hatten, und bekräftigt seinerseits diese im einzelnen aufgeführte Rechtsstellung. - Gebetswunsch pro nobis atque stabilitate totius imperii nostri. - Pön: bannus immunitatis 30 Pfund Silber. - Rainus not. ad vicem Dructemiri. - M. SR. SI D. NN. - a. Lo. imp. 36, a. Lu. aug. in It. 6, Ind. 3. - "Cum petitionibus".

Überlieferung/Literatur

Or. Padua, Arch. capitolare, Privilegi I, n. 1 (A). - Kopien: Ebd., Privilegi I, n. 2, Einzelkopie Ende 13. Jh. (B); ebd., Ruotoli des F. Bertinati t. 1, Ende 17. Jh., ohne Fol. Mehrere Kopien 18. Jh. auch in den Sammlungen Brunacci (vgl. Kehr, IP VII/1, S. 157, 167). - Drucke: Muratori, Antiq. Ital. II, Sp. 55-56, aus A = Alessi, Ricerche delle antichità di Este I, S. 354-355; Dondi Dall'Orologio, Dissertazione 2a, Documenta, Nr. 1 S. 3-4; Gloria, CD Padovano I, Nr. 13 S. 27-28; Sigonio, Historiarum libri quindecim1, S. 198 = 2. Aufl., S. 217 (Auszüge); Sigonio, Historiarum libri viginti, in: Opera omnia II, Sp. 301-302 (Auszüge) = Vorburg, Historiae XI, S. 488 = Orsato, Istoria di Padova, S. 178; Winau, Anhang, S. 147-148; D Lu.II.16. - Regg.: B 638; M1 1165 = M2 1201.

Kommentar

Das Regierungsjahr Ludwigs ist um eine Einheit zu hoch angesetzt. - Zum rekognoszierenden Notar Rainus, der M2 1201 auch geschrieben hat, vgl. bereits D Lu.II. M2 1190 (Reg. 100). - Zu den NN, die die Rekognition wiederholen, s. Tangl, Tironische Noten, S. 144. Zu der verbreiteten Arenga vgl. Hausmann/Gawlik, Nr. 507. - Eine Immunitätsurkunde Karls d. Gr. wird auch in der NU D HuLo.62 erwähnt; daher dürfte in M2 1201 avi für proavi verschrieben sein und nicht Karl für Ludwig, wie dies Mühlbacher annimmt; vgl. auch Lechner, Nr. 400 u. Dep. Lo.I.179. - Das in den Drucken öfters zu findende Rorigus episcopus et ecclesiae beruht auf einem Lesefehler; im Or. steht eindeutig nicht et, sondern ex. Zu einem Spurium Ludwigs für Bischof Rorig ( M2 †1233) s. Reg. †251. - Mit D Be.I.18 setzt eine Reihe von Urkunden Berengars I. für Padua ein, in denen die Immunität allerdings nicht mehr ausdrücklich bestätigt wird; vgl. auch D Ru.II.9. - Allgemein zum Bistum Padua im 9. Jh. vgl. Simioni, Storia di Padova, bes. S. 161; Bellinati, in: Barzon, Padova cristiana, bes. S. 19f.; Prevedello, Episcopium Sanctae Iustinae, bes. S. 24-33. Speziell zu Bischof Rorig s. auch Savio, Indizio, S. 92. Die Kirche S. Giustina (zu ihr Kehr, a.a.O., S. 177) diente zeitweilig als Kathedrale. Bischof Rorig fand anscheinend zusammen mit der Familie und den Vertrauten Ludwigs II. auch Aufnahme ins Verbrüderungsbuch von S. Salvatore in Brescia (fol. 8r); zu diesem Eintrag s. Becher, San Salvatore, S. 352ff., bes. S. 354.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 127, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0855-02-08_1_0_1_3_1_4339_127
(Abgerufen am 24.04.2024).