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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig, der seinem Getreuen (Markgraf) Adalbert (I. von Tuszien) die Leitung des Klosters Monte Amiata übertragen hat (coenobium domini Salvatoris in Monte Amiate constitutum ad regendum conmisissemus), bestätigt auf Bitten des Adalbert die von diesem im Zuge seiner Reformmaßnahmen (congregationem regulariter corrigere ...) für den Unterhalt der Mönchskongregation bestimmten namentlich genannten Besitzungen und verleiht dem Kloster alle Zehnten, Gerichtsgelder und öffentlichen Einkünfte (omnia decima, frea et iudiciaria vel omnem compositionem et exibitionem publicam), die von den Klosterleuten in den genannten Zellen und Höfen dem Kloster für die Beherbergung der Fremden zu zahlen sind (ad portam ipsius monasterii conferendam ad usus peregrinorum ...). - Gebetswunsch pro stabilitate totius imperii. - Pön 30 Pfund Silber u. 5 Pfund Gold. - Hericus domni imp. canc. ad vicem Dructemiri archicanc. - M. SR. SI D. - a. Lo. aug. 34, a. Lu. imp. in It. 4, Ind. 1. - "Dignum est".

Überlieferung/Literatur

Or. Siena, Arch. di Stato, perg. Montamiata, a. 853 (A). - Faksimile: Diplomi imp. e reali d'Italia, Nr. 10 (Transkription von Sickel ebd., Beilage, Sp. 18-21). Vgl. die Abb. bei Kurze, S. Maria in Lamula, S. 22. - Drucke: Fanta, Unedirte Diplome II, Nr. 5 S. 385-386, aus A; Kurze, CD Amiatinus I, Nr. 132 S. 279-281 (aus der von Hagemann vorbereiteten Ed. von A, mit einer Variante aus der am selben Tage ausgestellten verkürzten Parallelausfertigung [Reg. 109]); D Lu.II. 11. - Regg.: Lisini, Inventario, S. 24; M1 1159 = M2 1194 (aus A mit Berücksichtigung der Parallelausfertigung).

Kommentar

M2 1194 ist zusammen mit einer etwas jüngeren (und obendrein nachträglich noch interpolierten) Nachzeichnung einer Art Parallelausfertigung vom selben Tag überliefert, die, worauf bereits Sickel, a.a.O., hingewiesen hat, eine eigenständige Urkunde darstellt; vgl. das folgende Reg. - Da der rekognoszierende Kanzler Hericus nur in diesen beiden Stücken begegnet, läßt sich nicht entscheiden, ob das insbesondere in der Pön und in der Corroboratio ungewöhnliche Diktat aufsein Konto zu buchen ist oder ob Empfängereinflüsse vorliegen. Die Annahme Sickels, Hericus sei auch der Schreiber gewesen, läßt sich wegen fehlenden Vergleichsmaterials nicht erhärten. - Ein Teil der genannten Zellen und Höfe wurde bereits von Ludwig d. Fr. ( M2 639) und Lothar I. ( D Lo.I.33) dem Kloster Monte Amiata übertragen. Die in diesen Urkunden enthaltene Bestätigung der schon von Karl d. Gr. ( Lechner, Nr. 337) dem Kloster verliehenen Immunität hat Ludwig zwar nicht ausdrücklich wiederholt, doch ist sie sachlich auch in dem vorliegenden Privileg enthalten. - Jüngere, im Wortlaut weitgehend selbständig formulierende NUU sind u. a. D Af. 140, D Be.I.108, D Wi. 18 und weitere jüngere Diplome; vgl. die Liste in der Vorbemerkung zu D Lo.I.33; s. noch D Lu.II. M2 1196 (Reg. 111). M2 1194 wurde auch für das Spurium M2 1195 (Reg. †110) herangezogen. Zur Arenga s. Hausmann/Gawlik, Nr. 709. - Zu Markgraf Adalbert I. von Tuszien vgl. Reg. 47 (Lit.). Daß er in der Folgezeit den Titel eines Abtes geführt hat, ist nicht bekannt. In den von Kurze edierten Urkunden begegnen allein die Pröpste; vgl. Reg. †110. - Allgemein zu dem in der Diözese Chiusi unweit der wichtigen Via Francigena ("Frankenstraße") gelegenen Reichskloster Monte Amiata vgl. Kehr, IP III, 237f.; Schneider, Reichsverwaltung, S. 331ff.; Brühl, Studien, S. 140-145; Goez, Von Pavia nach Rom, S. 124; Kurze, Monasterium Erfonis. Schon unter Lothar I. war das Kloster einem Laien übertragen worden; vgl. D Lo.I.33; Keller, Struktur, S. 213; Hlawitschka, Widonen, S. 31 in Anm., 58. Zur Lage einiger Besitzungen s. Kurze, S. Maria in Lamula.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. 108, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0853-07-04_2_0_1_3_1_4319_108
(Abgerufen am 25.04.2024).