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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig bestätigt dem Kloster Monte Amiata (monasterium Sancti Salvatoris sito in Monte Amiato) auf Bitten des Abts Angelbert gemäß der vorgelegten Immunitätsurkunden seines Urgroßvaters Karl (d. Gr.) ( Lechner, Nr. 337), seines Großvaters Ludwig (d. Fr.) ( M2 639), seines Vaters Lothar (I.) ( D Lo.I.33), (König) Pippins (von Italien) (Pipino dulcissimo [sic!]) und auch seiner eigenen Urkunde die Immunität und eine Reihe von namentlich aufgeführten Höfen in der angegebenen Lage. - Herincus domni imp. canc. ad vicem Dructemiri. - M. SR. SI D. - Mit Actum, aber ohne Datierung. - "Si petitionibus".

Überlieferung/Literatur

Angebl. Or. Siena, Archivio di Stato, perg. Monte Amiata, a. 850, 11. Jh. (A). - Drucke: Fanta, Unedirte Diplome II, Nr. 8 S. 389-390, aus A (das als interpolierte Nachzeichnung eines authent. Or. aufgefaßt wird); Kurze, CD Amiatinus I, Nr. †134 S. 282-284 (aus der von Hagemann vorbereiteten Ed.); D Lu.II. †72. - Regg.: Lisini, Inventario, S. 23; M1 1165 = M2 1195.

Kommentar

Die Einreihung dieser schon von Mühlbacher als Spurium gewerteten angeblichen Urkunde Ludwigs ergibt sich durch die Übereinstimmungen im Eschatokoll mit M2 1194 (Reg. 108). - Mühlbacher nahm an, daß das Spurium von dem gleichen Schreiber angefertigt wurde, der auch die Nachzeichnung der verkürzten Parallelfassung von M2 1194 geschrieben hat (Reg. 109), was aber dem Schriftbefund - M2 1195 ist etwas jünger - widerspricht; vgl. Sickel, Diplomi imp. e reali d'Italia, Beilage, Vorbemerkung zu Nr. 10, Sp. 19f. Sowohl Sickel als auch Fanta sind von einer echten Vorlage für das Machwerk ausgegangen, doch können ihre Argumente gegenüber den von Mühlbacher zusammengestellten Gründen nicht durchdringen. Zweck der Fälschung war offenkundig die Besitzliste. Der Besitz Monte Amiatas war um 1000 Gegenstand von Streitigkeiten; vgl. D H.II. 130 (1007 Mai) und die Bullen Gregors V. von 996 Mai 27 ( B-Z 758, ed. Zimmermann II, S. 642-645 Nr. 329) und Leos IX. von 1050 August 6 ( Kehr, IP III, S. 240 Nr. 10). Als Vorlage für den Kontext diente weitgehend D Lo.I.33 (vgl. Fanta, a.a.O.). Zu der angeblichen Urkunde Pippins von Italien vgl. Kurze, a.a.O., Nr. 69 S. 137. Bei der genannten älteren Immunitätsurkunde Ludwigs dürfte der Falsarius M2 1194 (Reg. 108) im Sinn gehabt haben. - Angelbert (851-874) war gar nicht Abt, sondern nur Propst; vgl. CD Amiatinus I, S. 269ff. - Vgl. überdies Reg. 108.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. F110, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0853-07-00_1_0_1_3_1_4321_F110
(Abgerufen am 16.04.2024).