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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,1

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Ludwig bestätigt der von ihm erbauten Kirche S. Stefano di Rivalta (S. Stefano al Corno in Cornovecchio, Prov. Mailand) (ecclesia sancti protomartiris Stephani scita (!) Ripa Alta, quod ego de meis propriis rebus edificavi) auf Bitten des dortigen Presbyters Garimund die Verfügungen (institutionem et decretum) des Bischofs Jakob von Lodi betreffs der der Kirche zustehenden Zehntrechte sowie die zuvor von ihm selbst geschenkte Hälfte des Hafens Portadurio (Dep.). - (C.) d. imp. ad invicem Drumiri. - M. - a. Lu. aug. in It. (fehlendes Jahr), Ind. 15. - "Inter curas".

Überlieferung/Literatur

Kopien: Piacenza, Bibl. Comunale, Registrum magnum, fol. 19r-v, beglaubigte Kopie 12. Jh. (C); ebd., Registrum parvum, 13. Jh., fol. 13r-v (C1). Mehrere unselbständige Abschriften 17. Jh. (Defendente Lodi) Lodi, Bibl. Comunale, Cod. XXIV.33, 37 u. 41 (vgl. Kehr, IP VI/1, S. 257; Falconi/Peveri, Registrum magnum I, S. 76). - Drucke: Campi, Dell'historia di Piacenza I, S. 300 (Auszüge) = CD Langob., Nr. 174 Sp. 296-297; Vignati, CD Laudense I, S. 7-8, aus Kopie des Def. Lodi; Arch. stor. di Lodi 28, S. 17-19, aus Kopie des Def. Lodi; Corna/Ercole/Tallone, Registrum magnum I, Nr. 43 S. 50-51, aus C; Falconi/Peveri, a.a.O., Nr. 42 S. 76-78, aus C, C1; D Lu.II.†70. - Regg.: B 630; M1 †1150 = M2 †1185.

Kommentar

Für das wohl im 12. Jh. fabrizierte Spurium wurde wahrscheinlich eine echte Urkunde Ludwigs, vielleicht M2 1184 (Reg. 84), benutzt, aus der der Name des Rekognoszenten (Drumiri = Dructemir) stammen könnte. Für eine Benutzung von M2 1184 spricht vor allem das übereinstimmende Tagesdatum (allerdings nicht der Ausstellort Pavia); vielleicht ist in der Rekognition auch wie in M2 1184 Ragerius not. zu ergänzen. Die Einordnung zu 852 ergibt sich durch die 15. Indiktion; zum Jahre 867 paßte weder die Nennung Dructemirs noch die Ortsangabe. - Das nach unbestätigter Tradition 1009 gegründete Kloster S. Stefano wurde 1106 von Paschalis II. bestätigt, ohne daß dieser auf Ludwig Bezug genommen hätte: Kehr, IP VI/1, S. 257f. Nr. 1. Im 13. Jh. zogen dort Zisterzienser ein. Ein Bischof Jakob von Lodi ist überhaupt nicht nachweisbar; Zaccaria, Laudensium ep. series, S. 99f., kennt als Beleg nur unsere Fälschung; vgl. auch Manzini, I vescovi dell'antica Lodi, S. 59; Manzini, Vescovi di Lodi, S. 36; Samarati, Vescovi di Lodi, S. 29. Der Fälschungsansatz ergibt sich durch das genannte Privileg Paschalis' II. (Terminus post) und aus der Beobachtung, daß sich die Hälfte des Hafens von Portadurio 1149 tatsächlich im Besitz des Abtes von S. Stefano befand; vgl. Campi, a.a.O., S. 423; CD Langob., a.a.O., Anm. - Nach Vignati, a.a.O., S. 8 Anm. 1, lag der Hafen am Po gegenüber von Piacenza, was in der genannten Urkunde von 1149 eine Bestätigung findet. Der an der Adda bei Lodi gelegene Ort Portadore, wo Mühlbacher den Hafen vermutet, ist mit dem hier genannten Hafen nicht identisch; vgl. Agnelli, Dizionario, S. 234f. - Vgl. noch Agnelli, a.a.O., S. 90f.; Arch. stor. di Lodi 28, S. 21.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,1 n. †86, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0852-01-29_3_0_1_3_1_4297_F86
(Abgerufen am 28.03.2024).