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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Leo IV. bittet (deprecamur ) die Kaiser Lothar (I.) und Ludwig (II.), dem Diakon Colo (Coloni ... diaconi ) entweder die seit mehreren Jahren vakante Kirche von Rieti ([R]eatina ecclesia ) oder im Weigerungsfalle die ebenfalls freie Kirche von Ascoli (Asculanam ecclesiam ) zu übertragen, damit er ihn zum Bischof weihen könne.-[R]eatina ecclesia, que per tot ... (Sin autem in predicta ecclesia ...)

Incipit:
[R]eatina ecclesia, que per tot

Überlieferung/Literatur

Orig.: -. Kop.: - Insert: Coll. Brit. (Ende 11./Anf. 12. Jh., London Brit. Lib.: Ms. add. 8873 fol. 166r); De investitura regali (MG LdL III 612); Ivo von Chartres, Coll. tripartita (Ende 12. Jh., Paris Bibl. Nat.: Ms. lat. 3858B fol. 61v; Anf. 13. Jh., Berlin StBibl. Preuß. Kulturbesitz: Ms. lat. Fol. 197 fol. 80v); Gratian, Decretum D. 63 c. 16 (Friedberg I 239). Drucke: Angelotti, Descrittione Rieti 27; Ughelli, Italia sacra I 108 und I 2 1197; Angelotti, Descriptio Reate 14; Cappelletti, Chiese d'Italia V 306; Migne, PL CXV 669 (fragm.) und CXXIX 1001 (aus Gratian); Michaeli, Rieti II 206; MG Epist. V 597 n. 19. Reg.: J 1984; Ewald, Brit. Sammlung 385 n. 20; JE 2613; IP IV 22 n. 1 und 148 n. 1; Böhmer-Zielinski n. 74. Lit.: Michaeli, Rieti II 92f.; Amann, L'époque carolingienne 283; Mann, Lives II 295; Kuttner, Urban II, 74; Ullmann, Nos si aliquid 7; Hees, Kaiser Ludwig 17; Prete, Vescovi di Ascoli Piceno 6; Herbers, Leo 54, 64-66, 287f.

Kommentar

Die Echtheit beider Brieffragmente hat Ullmann ebenso wie n. †(?) 221 und n. †(?) 230 bezweifelt. Schon Amann hatte den Rechtsinhalt als merkwürdig bezeichnet; außerdem ist das Fragment wie n. †(?) 221 zusätzlich zu den Kanonessammlungen auch in einer kaiserfreundlichen Schrift des Investiturstreites überliefert, vgl. n. †(?) 221 und Ullmann. Zum Zusammenhang der Überlieferungen sowie zur möglichen Verfälschung bzw. Zuspitzung des Fragmentes in der Zeit des Investiturstreites vgl. Herbers. Die Überlegungen Ewalds, Brit. Sammlung 395 zur Datierung, der noch von einer direkten Abschrift des päpstlichen Registers durch den Kompilator der Coll. Brit. ausging, sind problematisch. Wegen des in den Lemmata der Handschriften angesprochenen Kaisertums Ludwigs II. darf der Brief, allerdings mit Vorsicht, auf die Zeit nach n. 220 bezogen werden; als Terminus ante quem ergibt sich das Jahr 853, als der Stuhl von Ascoli wieder besetzt war, vgl. Gams, und einen noch genaueren Anhaltspunkt bietet der in n. †(?) 230 erwähnte Brief von Kaiser und Kaiserin, der vor dem Tod Irmengards (851 März 20) ergangen sein muß, vgl. Böhmer-Zielinski 74 und 76.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 223, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0850-03-00_1_0_1_4_2_223_223
(Abgerufen am 29.03.2024).