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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl setzt den Grafen (?) Teutbold (Teotbold) als Laienabt des Kloster Saint-Jean-et-Saint-Lézin zu Angers ein (claustrum sancti Iohannis situm sub Andecaviensis moenibus civitatis, olim michi per largitionem domni ac serenissimi regis Karoli attributum).

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in der Urkunde des Grafen und Abts von Saint-Jean-et-Saint-Lézin Teutbold von 848 (?); Druck: Tessier, Vorbemerkung zu D 105, S. 279-281.

Kommentar

Terminus ante quem der Einsetzung ist die Ausstellung von D 105, das Teutbold als Abt des Klosters erwirkte; da die wohl gleichzeitig ausgestellte Urkunde des Grafen für das Klosters das Wort olim verwendet, ist an einen länger zurückliegenden Zeitpunkt zu denken. Möglich wäre eine Übertragung Ende 846, als Karl dem Grafen Lambert die Grafschaften von Angers und Nantes entzog (Reg. 541; so Nelson, Charles the Bald, S. 147); dagegen hält es Guillot, Le comte I, S. 138 Anm. 39, für denkbar, daß Teutbold bereits Abt -- aber noch nicht Graf -- gewesen sei, als Lambert die Grafschaft Anjou innehatte, daß es damals zwischen dem Grafentitel und dem Laienabbatiat von Saint-Jean-et-Saint-Lézin also keinen Zusammenhang gegeben haben müsse; er hält jedoch Teutbold für den Grafen von Anjou im Jahr 848 (vgl. auch ebd., S. 132), während Tessier, Vorbemerkung zu D 106, vermutet, daß mit Teutbold (neben Gairardus; D 106) ein ortsfremder Graf ein Laienabbatiat in Angers erhielt („Il faut admettre, en tout cas, que des comtes étrangers à l'Anjou ont reçu des bénéfices dans un comté qui n'était pas le leur“ ). -- Zu Angers allgemein siehe Reg. 404; zum sö. vor den Stadtmauern gelegenen Kloster, das von Bischof Licinius von Angers († 606) errichtet, zunächst nach Johannes d. T., später nach Licinius, Bischof von Tours (507/8-520), benannt wurde, seit dem Ende des Mittelalters aber Saint-Julien hieß, vgl. Pietri, in: Topographie chrétienne V, Nr. 6 S. 77f.; zur Lage ebd., Nr. 6 S. 69. -- Teutbold ist vielleicht der von Nithard zu Ende 840 und Anfang 841 erwähnte Gefolgsmann Karls, der ihm burgundische Anhänger zuführte (Regg. 130, 169). -- Vgl. noch Dhondt, Études sur la naissance, S. 23, 92.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 542, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0848-03-01_1_0_1_2_1_542_542
(Abgerufen am 18.04.2024).