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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl überträgt (concedimus) seinem Getreuen Ingelwin (fidelis noster Ingelwinus) aus Königsgut (res iuris nostri) in der Grafschaft Vendeuil (in comitatu Vendoliense) im Ort Villers (Villaris) fünf Mansen zu freiem Eigen (ad proprium); sie gehören zur Villa Fontaine (Fontanas), die er Ingelwin einst urkundlich (per preceptum) (Dep., D 95) zu Eigen übertragen hatte. -- [Ionas] diac. ad vicem Hludowici. -- M (aus Kopie). SR (aus Kopie). -- a. r. 7, Ind. 10. -- „Regalis celsitudinis“ .

Originaldatierung:
(XVIII. Kal. Iul., Compendio palatio regio)

Überlieferung/Literatur

Kopien: Paris, BnF, Coll. de Picardie 202, fol. 161r-v, Abschrift Grenier 18. Jh., aus A (E); Paris, Arch. Nat., K 166 A, Nr. 44, Abschrift 18. Jh., aus A (F); Paris, BnF, Coll. de Picardie 233, fol. 29r-v, Abschrift 18. Jh., aus E (G). -- Druck: D Ka. II. 96.

Kommentar

Die Angaben zu Regierungsjahr und Indiktion sind korrekt; zum Ausstellort siehe Reg. 241. Karl muß von Attigny aus zurück nach Compiègne gezogen sein, wo er sich auch am 19. April aufgehalten hatte; zur möglichen Route siehe Reg. 570. -- Die Kopien E und F stützen sich auf das noch im 18. Jh. im Archiv von Saint-Lucien zu Beauvais vorhandene Original; die Kirche hat offenbar einen Teil der Güter Ingelwins erhalten; vgl. Tessier, Vorbemerkung, S. 255 m. Anm. 1; die übrigen gingen an Amiens, s.u. -- Die Unterschrift des rekognoszierenden Notars Jonas wurde von E als Lonar und von F als Lonardis comes mißverstanden. E liefert Nachzeichnungen u.a. von Monogramm und Chrismon, F von Monogramm und Rekognitionszeichen. Die Arenga (Hausmann / Gawlik, Nr. 2195) ist wie der gesamte Text in Anlehnung an Form. imp. Nr. 27 formuliert; die ältere Urkunde Karls für denselben Empfänger (D 95, voriges Regest) ist verloren. Zum Notar Jonas siehe Reg. 139. -- Zum Empfänger Ingelwin, vielleicht identisch mit dem 844 in der Schlacht bei Angoulême (Reg. 429) gefangengenommenen Engilwin und wohl Graf von Amiens, siehe Grierson, L'origine, S. 82-84; vgl. auch Vercauteren, Étude sur les civitates, S. 308; Kaiser, Bischofsherrschaft, S. 601. Ingelwin (hier Angilguinus) und seine Ehefrau Rumildis (Rimuldis, Rimildis) übertrugen wenige Jahre später die Villa Fontaine im Gau von Amiens mit 47 Mansen als Prekarie der Kirche Notre-Dame et Saint-Firmin zu Amiens (Urkunde von 850 März 30, in: Roze / Roux, Cartulaire I, Nr. 1 S. 1-5; Zitate daraus bei Tessier, Vorbemerkung, S. 256f. m. Anm. 2). Die Urkunde erwähnt eine Schenkung bereits durch Kaiser Ludwig (d. Fr.), vielleicht ein bei Lechner nicht verzeichnetes Deperditum. -- Bei den Orten handelt es sich um Villers-Vicomte, dép. Oise, arr. Clermont, con Breteuil, und Fontaine-Bonneleau, dép. Oise, arr. Beauvais, con Crèvecœur-le-Grand. -- Vgl. noch Tessier II, Additions et corrections, S. 669 (Druckfehlerkorrektur).

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Irmgard Fees, eingereicht am 09.11.2023.

Eine Abschrift des 17. Jh. in: Paris, Bibliothèque de l’Institut de France, Ms. 829 (Recueil de chartes concernant les possessions de l’église Saint-Lucien de Beauvais), fol. 14r-v (von Tessier nicht verzeichnet).

 

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 572, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0847-06-14_1_0_1_2_1_572_572
(Abgerufen am 29.03.2024).