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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl untersagt den Mönchen von Saint-Denis die Verlegung der bereits aus ihren Gräbern erhobenen Reliquien des hl. Dionysius und seiner Mitmärtyrer.

Überlieferung/Literatur

Translatio sancti Germani, c. 8, ed. Smedt, S. 75 Z. 21-26, ed. Waitz, S. 12 Z. 10-13; Aimoin, De miraculis sancti Germani I, c. 1, Migne PL 126, Sp. 1030 D -- 1031 A.

Kommentar

Der Autor der Translatio berichtet schon vor den Ereignissen bei Charlevanne (Reg. 471), Aimoin dagegen erst nach dem Einzug der Normannen in Paris von dem Verbleib der Reliquien in Saint-Denis; die Version der Translatio kann mehr Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen. -- Daß es sich um ein ausdrückliches Verbot Karls (tamen praeceptione ac iussione domni Karoli, gloriosissimi regis, ad alium inde non sunt permissa deportari locum) handelte, betont nachdrücklich der Autor der Translatio; der später schreibende Aimoin schwächt ab: Wegen der Gegenwart Karls seien die Reliquien seines Patrons in Saint-Denis verblieben (propter tamen regis praesentiam). -- Die Reliquien anderer Klöster und Kirchen der Region wurden dagegen in Sicherheit gebracht, wie insbesondere die von Saint-Germain-des-Prés, die in das etwa 30 km südöstlich vom Kloster gelegene Combs-la-Ville verlegt wurden; vgl. dazu Krah, Zeitgeschichtliche Aussagen, S. 126-128. -- Vgl. Lot / Halphen, S. 135; Joranson, The Danegeld, S. 27 Anm. 11.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 469, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0845-03-00_3_0_1_2_1_469_469
(Abgerufen am 29.03.2024).