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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl überträgt (concedimus) seinem Getreuen Hildricus (fidelis noster Hildricus) aus Königsgut (res iuris nostri) im Minervois (in pago Menerbense) in der Umgebung von Narbonne (in suburbio Narbonense) eine Manse in der Villa Cesseras (Censeradus) mit der Kapelle Saint-Genois (sancti Genesii) und allen Pertinenzien zu freiem Eigen (ad proprium). -- Ionas diac. ad vicem Hludowici. -- M. SR. NN (Ionas notarius ad vicem Ludovici recognovit et subscripsit). SI D. -- a. r. 4, Ind. 6. -- „Regalis celsitudinis“ .

Originaldatierung:
(II. Kal. Mai., Ferrucius villa)

Überlieferung/Literatur

Or. Paris, BnF, Ms. lat. 8837, fol. 32v Nr. 8 (A) (ARTEM 1778). -- Kopie: Paris, BnF, Coll. Languedoc-Doat 66, fol. 43r-44r, Abschrift Capot 1668, mit Nachzeichn. des M (E). -- Faks.: Lot / Lauer / Tessier, Diplomata Karolinorum III, Taf. X Nr. 10; der Signumzeile: Toustain / Tassin, Nouveau traité III, S. 657, Taf. 67; der Rekognition: Worm, Karolingische Rekognitionszeichen II, S. 165; der tironischen Noten: Jusselin, Liste chronologique, S. 220 m. Abb. 5; Tessier III, Introduction, S. 193 Abb. 35. -- Drucke: Devic / Vaissète1 I, Preuves, Nr. 58 Sp. 78 (zu 843); Bouquet VIII, Nr. 17 S. 440f. (zu 843); Devic / Vaissète2 II, Preuves, Nr. 58 S. 630 (zu 843); Devic / Vaissète3 II, Preuves, Nr. 106 Sp. 222f.; D Ka. II. 35 = Magnou-Nortier / Magnou, Recueil, Nr. 16 S. 24f. -- Regg.: Bréquigny I, S. 208 (zu 843); B 1542 (zu 843); Molinier, Catalogue des actes relatifs à l'église de Narbonne, Nr. 12 Sp. 1546f.

Kommentar

Die Indiktion ist um eine Einheit zu niedrig berechnet; siehe dazu Reg. 405; zum Ausstellort und zum Itinerar siehe Reg. 407. -- Zu den äußeren Merkmalen des nur sehr schwach querformatigen und nicht ganz rechteckigen Originals und den Dorsualvermerken des 15. Jh. vgl. Tessier, Vorbemerkung zu D 35, Anm. 1 und 2, und Ders. III, Introduction, S. 18, S. 49-51: Die Urkunde wurde einschließlich Eschatokoll vom rekognoszierenden Notar Jonas geschrieben; die Auflösung der tironischen Noten folgt Jusselin und Tessier; vgl. auch Jusselin, Notes tironiennes dans les diplômes (1907), Nr. 6 S. 128f. Die Arenga (Hausmann / Gawlik, Nr. 2195) wurde wie auch der übrige Text in Anlehnung an Form. imp. Nr. 27 stilisiert. Zu Jonas siehe Reg. 139. -- Über den hier als fidelis bezeichneten Empfänger ist nur bekannt, daß er zu nicht überliefertem Zeitpunkt als vassus weiteren Besitz aus Königsgut zu Eigen erhielt und später treubrüchig wurde (D 451). Die unterschiedliche Bezeichnung (fidelis / vassus) spricht eher dagegen, daß beide Übertragungen an Hildricus zum selben Zeitpunkt stattfanden, wie Krah, Die Entstehung, S. 265 Nr. 4, annimmt; es gibt keine näheren Anhaltspunkte für die Datierung von D 451. Vgl. auch Krah, Die Entstehung, S. 270. -- Tessier identifiziert Censeradus mit dem fast 30 km von Narbonne entfernten Ort Cesseras (dép. Hérault, arr. Béziers, con Olonzac); die Wendung in suburbio Narbonense verweist zwar auf die Nähe zu Narbonne, ist jedoch nicht im Sinne von „Vorstadt“ , sondern eher unverbindlich als „Territorium“ zu verstehen; vgl. Engels, Schutzgedanke, S. 20 m. Anm. 71. -- Die offenbar ebenfalls zum Königsgut gehörende Villa Censerada in comitatu Narbonense (D 48) allerdings siedelt Tessier in unmittelbarer Nähe von Narbonne an. -- Zur Vergabe von Königsgut in Aquitanien durch Karl allgemein Martindale, The Kingdom of Aquitaine, passim, bes. Nr. 28 S. 182f. -- Vgl. noch Lot / Halphen, S. 98f. Anm. 4, S. 105; Kienast, Die fränkische Vasallität, S. 406 Anm. 1422; vgl. auch ebd., S. 385 Anm. 1341.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 408, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0844-04-30_1_0_1_2_1_408_408
(Abgerufen am 25.04.2024).