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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl, Ludwig (d. Dt.) und Lothar (I.) sind anwesend bei den erneuten Verhandlungen zwischen den Großen beider Seiten, die schwören, daß die Könige unter sich Frieden bis zum vereinbarten Termin (843 Juli 14) halten werden, daß alles unternommen werden wird, um das Reich dann so gerecht wie möglich zu teilen, und daß Lothar die Wahl unter den Teilen zustehen soll, wie es beschworen worden ist (Reg. 323).

Überlieferung/Literatur

Nithard IV, c. 6, ed. Lauer, S. 140; vgl. Ann. Bertiniani, ad a. 842, ed. Grat, S. 43; Ann. Fuldenses, ad a. 842, ed. Kurze, S. 34; Ann. Xantenses, ad a. 843, ed. Simson, S. 13; Ann. Alamannici, ad a. 842, ed. Pertz, S. 50, ed. Henking, S. 248; Ann. Weingartenses, ad a. 842, ed. Pertz, S. 65; Ann. Sangallenses maiores, ad a. 842, ed. Arx, S. 76, ed. Henking, S. 274. -- Vgl. BM2 1093d, 1372f.

Kommentar

Die Anwesenheit Karls in Diedenhofen ist wie die Lothars I. und Ludwigs d. Dt. nicht ausdrücklich bezeugt, sondern nur indirekt aus der Bemerkung Nithards zu erschließen, daß nach den Beschlüssen von Diedenhofen jeder von dort aus nach Belieben fortgezogen sei (hinc quique qua libuit discessit), Lothar I. nach Aachen, Ludwig d. Dt. nach Bayern und Karl nach Quierzy. Als Zeitraum der Verhandlungen wurden der 5. November (Meyer von Knonau, Über Nithards vier Bücher, S. 52), die erste Hälfte November (BM2 1093d) oder die Monatsmitte (Lauer, a.a.O., S. 141 Anm. 4) angesetzt, zumal Lothar I. noch am 12. in Diedenhofen urkundet (D Lo. I. 68; nicht jedoch am 30. 11., wie Lauer, a.a.O., S. 141 Anm. 5, aufgrund von dem allerdings ohne Ausstellort überlieferten und jetzt von Schieffer auf 845 datierten BM2 1095 = D Lo. I. 94 annahm). Wenn Karl noch am 23. in Dirmstein zu belegen ist, muß seine Anwesenheit in Diedenhofen und damit die ganze Verhandlung eher dem Ende des Monats zugewiesen werden, da zur Überwindung der Distanz von 170 km zwischen Dirmstein und Diedenhofen 5-6 Tage anzusetzen sind. Der Verlängerung des Friedens über den in Koblenz beschlossenen 5. November hinaus bis zum 14. Juli 843 hatten Karl und Ludwig, nimmt man Nithards Darstellung wörtlich, ja bereits in Worms zugestimmt (Reg. 338); erst danach waren die primates populi nach Diedenhofen geströmt (ad quam statuendam hinc inde primates populi Teotonis villam confluunt). -- Zur bedeutenden, am linken Moselufer gelegenen fränkischen Königspfalz Diedenhofen (Thionville, dép. Moselle) vgl. Ewig, Descriptio, S. 296; Parisse, in: LexMA III (1986), Sp. 997f. -- Vgl. noch Meyer von Knonau, Über Nithards vier Bücher, S. 52f.; Dümmler, Geschichte I, S. 187; Lot / Halphen, S. 59f.; Schneider, Brüdergemeine, S. 141.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 340, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0842-11-29_1_0_1_2_1_340_340
(Abgerufen am 28.03.2024).