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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl und Ludwig (d. Dt.) empfangen eine weitere Gesandtschaft Lothars (I.), nämlich Ricuin, Hirmenald und Fredericus, die beschwören (sacramento firmare), daß Lothar aus keinem anderen Grund als zum allgemeinen Nutzen, dem Wohl der Brüder und dem des ganzen Volkes den Waffenstillstand (has indutias) verlange.

Überlieferung/Literatur

Nithard II, c. 10, ed. Lauer, S. 74. -- Vgl. BM2 1084g.

Kommentar

Bei Lothars Gesandten Ricuin oder Richwin handelte es sich vermutlich um den Grafen von Nantes, bezeugt seit August 832; vgl. Lauer, S. 75 Anm. 5; Guillotel, Le temps des rois, S. 256; Depreux, Prosopographie, Nr. 234 S. 366. Daß dieser in der Schlacht von Fontenoy fiel, berichtet die um die Mitte des 11. Jh. verfaßte, aus älteren Quellen schöpfende Chronique de Nantes, ed. Merlet, S. 8; vgl. Guillotel, Le temps des rois, S. 257; Depreux, Prosopographie, S. 366. Ein anderer Graf Ricuin / Richwin ist seit 843 unter den Großen Karls bezeugt (Reg. 372). Vgl. auch Meyer von Knonau, Über Nithards vier Bücher, S. 141. -- Hirmenald ist weiter nicht bekannt. Bei Fredericus hält Lauer, S. 75 Anm. 6, einen Zusammenhang mit dem Haus Bar für nicht ausgeschlossen; ein Fredericus ist als Missus Ludwigs d. Fr. etwa 826/827 in Lyon bezeugt (Depreux, Prosopographie, Nr. 102 S. 198), und ein Fredericus (derselbe?) wird zu 836 Dezember 17 im Missatgericht im Gebiet von Narbonne genannt (Kienast, Die fränkische Vasallität, S. 188f. Anm. 584). -- Vgl. Meyer von Knonau, Über Nithards vier Bücher, S. 27; Dümmler, Geschichte I, S. 154; Lot / Halphen, S. 31; Cram, S. 32; Pietzcker, Die Schlacht, S. 329f.; Schneider, Brüdergemeine, S. 137; Patze, Iustitia, S. 157; Nelson, Violence, S. 99.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 211, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0841-06-23_3_0_1_2_1_211_211
(Abgerufen am 29.03.2024).