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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,2,1

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Karl hält sich in Aquitanien auf (Karolus in Aquitania esset), als Ludwig (d. Fr.) auf einer Rheininsel nahe Ingelheim verstirbt.

Überlieferung/Literatur

Nithard I, c. 8, ed. Lauer, S. 34. -- Vgl. BM2 1014a.

Kommentar

Karl hatte mit seiner Mutter Judith das Frühjahr 840 bis wenigstens zur Fastenzeit in Poitiers verbracht (Regg. 98f.); ob er sich auch im Juni noch dort aufhielt, ist unklar; er befand sich aber ebenso wie seine Mutter jedenfalls in Aquitanien. Lot / Halphen, S. 14 m. Anm. 3-6, sehen Karl, an der Spitze der ihm vom Vater überlassenen Truppen (Reg. 99), im Feldzug zur Eroberung Aquitaniens, den er noch einige Wochen über den Tod des Vaters hinaus bis Anfang August (Regg. 110f.) fortsetzte. -- Wann und wie Karl Nachricht vom Tode seines Vaters erhielt, ist unbekannt; Nelson, Charles the Bald, S. 105, vermutet ohne nähere Begründung, daß Nithard die Botschaft überbrachte. -- Der 20. Juni 840 gilt allgemein als Epochentag Karls: Tessier III, Introduction, S. 117-129, besonders S. 118-121; vgl. aber Peters, Die Entwicklung, S. 73 m. Anm. 283, der annimmt, daß zumindest einige Urkunden Karls, insbesondere 11 Urkunden für Saint-Denis, nach einem Herrschaftsantritt im September 839 (Reg. 90, Clermont; Peters nennt jedoch -- irrtümlich? -- Chalon, das wäre Reg. 86) datiert sind. -- Als das von Karl beanspruchte Herrschaftsgebiet ist wohl der ihm in Worms im Juni 839 (Reg. 82) zugewiesene Reichsteil anzusehen, also ein Gebiet, dessen östliche Grenze entlang Maas, Saône, Rhône und Westalpen verlief. -- Vgl. Meyer von Knonau, Über Nithards vier Bücher, S. 18; Dümmler, Geschichte I, S. 141; Nelson, Charles the Bald, S. 104.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,2,1 n. 102, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0840-06-20_3_0_1_2_1_102_102
(Abgerufen am 24.04.2024).