RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I
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bestätigt der kirche von Reggio auf bitte des bischofs Vitalis laut der vorgelegten urkunden seines grossvaters k. Karl (deperd. vgl. die fälschung no 240) und seines vaters Ludwig (deperd.), da mit der kirche besitztitel verbrannten, nach dem vorgang der Langobardenkönige schutz, immunität, inquisitionsrecht und die befugnis 2 oder 3 von allen öffentlichen verpflichtungen befreite vögte durch den bischof zu bestellen, und restituirt auf wiederholte reklamation des bischofs die höfe Massenzatico und Luzzara, welche er damals, als er durch die grosse notlage seines heeres nach der rückkehr nach Italien genötigt war durch verleihung von kirchengut sich die treue seiner waffengefährten zu sichern, seinem getreuen Richard, der nun gestorben, zu lehen gegeben hatte. Eicardus subdiac. adv. Agilmari. Angebl. or. s. X mit a. imp. XVIII ind. 11 Reggio arch. capit. (A), *M. G. Dopsch. Ughelli 5,1564, 2. ed. 2,247 ex arch. cath. mit ind. V = Affò Guastalla 1,298 extr.; Affarosi Reggio app. 5 ex arch. cath.; Tiraboschi Modena 1b,30 dall'or. (A, schlechter druck). Das protokoll durchaus echt, dieselbe rekognition mit dem sonst nicht auftretenden titel Eichards 'subdiac.' auch in no 1065; die an sich unbedenkliche arenga (vgl. no 1051, 1061, 1063) mit der invokation wiederholt in der urk. Ottos I 962 apr. 20 M. G. DD. 1,343, die damit zugleich die äusserste zeitgrenze für die entstehung dieses stückes bietet. Auch der wesentliche inhalt scheint unverdächtig: die verleihung eines apennis und des schutzes durch Karl d. Gr. und Ludwig d. Fr. wie die bestätigung durch Lothar wird durch urk. Karls III 882 febr 13 (or.) beglaubigt (vgl. auch Sickel in Mittheil. d. Instituts f. öst. GF. 1,254); schutzbriefe der Langobardenkönige erwähnt auch die urk. für Farfa no 1077; das inquisitionsrecht wird früher schon und in erweiterter form Piacenza verliehen no 1058, dieses wie die bestellung der vögte (vgl. no 1029) findet allerdings erst in der urk. Karls III, welche auch sonst vielfach gleichen wortlaut bietet, volle beglaubigung, Brunner in Wiener SB. 51,438, Forsch. z. Gesch. des deutschen und franz. Rechts 180. Die höfe Massenzatico und Luzzera sind alter besitz, urk. Ludwigs II 857 ian. 11, Hugos und Lothars 942 aug. 10 B. 1411 vgl. das verzeichnis der lehen des markgrafen Bonifaz 1070 Muratori Ant. 3,183; die entschädigung der parteigänger Lothars durch kirchengut ist auch durch andre nachrichten verbürgt, no 1045c. Der hier genannte Richard ist wol der ostiarius Richard, der 839 Lothar noch nach Worms geleitet und dort am 26 iuni Villance zurückerhält no 995, er müsste also im iuli dieses iahres gestorben sein; die V. Hlud. c. 56 erwähnt nur, dass er bald nach 837 gestorben sei; nach no 1094 starb er vor 842 nov. 12. Dagegen erwecken der verderbte text, einzelne unmögliche wendungen (quasi mala nostra auctoritate in sanctorum rebus presumentes) und ausdrücke, welche an spätere zeit anklingen, namentlich auch die in dieser fassung (so 'iuxta legem ecclesiarum', sonst im anschluss an die urk. Karls III) unzulässige strafformel, die in dieser zeit erst ganz vereinzelt (no 1062) auftritt, doch den verdacht, dass dieses stück auf echter grundlage verfälscht worden sei vgl. auch Sickel Reg. 254,379.
Verbesserungen und Zusätze:
auch gedr. in dem werk I Canali di Secchia e d' Enza (Reggio-Emilia 1883) 2e. 3—8 (Nachtrag Mühlbachers).
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I n. 1064, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0839-08-17_1_0_1_1_0_2333_1064
(Abgerufen am 18.04.2024).