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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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befiehlt den lehensträgern der kirche von Le Mans auf die bei seiner rückkehr aus Aquitanien in Le Mans vor ihn gebrachte klage des bischofs Aldrich und des klerus, dass vom geliehenen kirchengut die neunten und zehnten nachlässig oder gar nicht gezahlt würden, gemäss alter gewohnheit und seinem und seines vaters erlass (no 386) von den nach genauer untersuchung und auf grundlage authentischer aufschreibungen namentlich angeführten klöstern und villen iährlich die zinsen, neunten und zehnten zu entrichten und die kirchengebäude in stand zu halten, bis er diese lehen gegen andre güter vertauschen und der kirche zurückgeben könne, bei verlust des lehens und citation vor das königsgericht. Hirminmaris not. adv. Theotonis. Ind. X. G. Aldrici c. 11 (vgl. M. G. SS. 15,314) hs. s. XI (A). Baluze Miscell. 3,27 = Le Cointe 8,346 = Bouquet 6,584 = Gallia christ. 14b,124 = Migne 104,1219; Cauvin Géogr. anc. du dioc. du Mans instr. 54 (aus k. von A); Charles et Froger G. Aldrici 34 aus A. Gleicher wortlaut mit no 386, nur noch mit einstellung der öhl- und wachszinse und einer anzahl villen; an sich sachlich unbedenklich nur die iussio de nonis et decimis. Erregt auch hier schon der angegebene besitzstand bedenken, so erweist die nennung von St. Calais unter den eigenklöstern des bistums geradezu die fälschende tendenz (vgl. G. Aldrici c. 28: de monasterio suo und no 383, 976; irrig daher die bemerkung von Julien Havet, Questions Mér. VII Bibl. de l'École des chartes 54,632 n. 3, Oeuvres 1,305 n. 3, dass es sich hier nicht um den besitz von St. Calais, sondern nur um die zehnten und neunten handle). Ebenso unmöglich für eine urk. Ludwigs d. Fr. wie für eine urk. Karls d. Gr. sind die gleichlautenden stellen 'sicut diligenter inquisitum habemus et in scriptis authenticis s. Gervasii invenimus', 'ut nobis seu decessoribus vel genitoribus nostris propter ablationem vel minorationem harum rerum iam dictae ecclesiae aliquod detrimentum aut periculum regni adcrescat' (vgl. Sickel Reg. 390, Simson Die Entstehung der Pseudo-Isidor. Fälschungen 91), das citat eines wahrscheinlich aus dem römischen recht abgeleiteten satzes (vgl. Simson 92), hier noch durch die einleitenden worte 'et hoc praevideat unusquisque, ne illam ibi audiat sententiam' verbrämt, ein 'volo' (statt volumus). Die mache selbst wird noch durch den satz 'sive alias villas, quae propter prolixitatem vel propter ignorantiam villarum nominum in hoc praecepto non sunt insertae' gekennzeichnet, der fast gleichlautend in einer andern fälschung (no 976) sich findet und ähnlich gern in den Actus pont. Cenom. und den G. Aldrici gebraucht wird (Simson 59,60). So ist es auch ausgeschlossen, dass diese urk. als vorlage für no 386 diente, beide sind fälschungen aus derselben fabrik, genau nach dem muster der gefälschten Merowinger urk., welche einander immer wiederholen. Wie nach ausweis des Protokolls für no 386 eine echte urk. benützt wurde, so auch für dieses stück; der erste teil der in urk. für Le Mans nur hier auftretenden vorlage ist zwar anderweitig nicht belegt, aber durchaus unbedenklich.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 912, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0832-12-31_1_0_1_1_0_1965_912
(Abgerufen am 29.03.2024).