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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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(Reganesburg r. pal.) entscheidet den von erzbischof Adalramm von Salzburg und bischof Reginhar von Passau vor ihn gebrachten streit über das diöcesangebiet ienseits des Wiener waldes (Comageni montes) dahin, dass dasselbe geteilt werde und der teil westlich vom ursprung des flusses Spratz bis zur vereinigung mit der anderen Spratz und deren einfluss in die Raab (Rapa) an Passau, der teil östlich und südlich, wie ihn schon Adalramms vorgänger Arno inne gehabt, an Salzburg fallen solle. Angelmarus adv. Gozbaldi. Actum ad R. a. domini 829 ind. VIII, a. XVII Hlud. imp., filio eius Hlud. regn. in Baioaria a. V, XIV kal. dec. et luna XVI. Passauer ch. s. XIII (Cod. Lonstorf.) (A). *M. B. 31,56 aus A; extr. Aventin Ann. IV, 10 p. 352 (aus A), darnach Hund 118 = Hund-Gewold 1,296, 2. ed. 197, Hansiz 1,155 = Hartzheim Conc. 2,696 = Boczek C. d. Mor. 1,18 = Fejér C. d. Hung. 1,162, Öfele SS. 1,704 e schedis Aventini. Fälschung vgl. Dümmler in Arch. f. Kunde öst. GQ. 10, 22 und Piligrim von Passau 8, Sickel Beitr. I Wiener SB. 36,351; für die echtheit Meiller Über die Grenzregulirung K. Ludwigs des Baiern im J. 829 zwischen Salzburg und Passau in Wiener SB. 47,459 und neuerlich Lampel in einem gutgemeinten und phantasievollen aufsatz in den Blättern des Ver. f. Landeskunde von Niederösterreich N. F. 22 (1888), 172. Vorlage die urk. Karls d. Gr. no 461 (vgl. no 707), welche die Drau als diöcesangrenze zwischen Salzburg und Aquileia bestimmte; ihre fassung ist zum grossen teil wörtlich nachgeschrieben, wie auch sonst für Passauer fälschungen Salzburger urk. benützt sind vgl. Uhlirz in Mittheil. d. Instituts f. öst. GF. 3,200, 220. Die annahme, dass dieses stück auf einem älteren echten diplom für Passau beruhe, ist den übrigen formellen gebrechen gegenüber ausgeschlossen. Abgesehen von dem verunglückten schlusssatz sind invokation und titel mit ausnahme des zusatzes 'rex Baioariorum' iene Ludwigs d. Fr.; aber gerade dieser zusatz, die rekognition (Angelmarus wol verderbt aus Adalleodus), die zählung der kaiserlichen regierungsiahre und die richtigkeit iener Ludwigs d. D. scheinen um so mehr darauf hinzuweisen, dass auch eine echte urk. Ludwigs d. D. aus der ersten periode, die allerdings andre invokation und andren titel tragen, benützt wurde, als iene eigentümlichkeiten sich kaum 3 iahre behaupten. Die zeit der fälschung (etwa 12. iahrh.) dürfte sich aus der formulirung und anordnung der datirung, in deren ursprüngliche fassung a. inc. und luna interpolirt sind, und der stellung der rekognition ergeben vgl. Ficker Beitr. z. UL. 2,293, 318; 165. Die hier gegebenen grenzen entsprechen auch, wie Meiller zeigt, den tatsächlichen verhältnissen, wie sie bis 1782 bestanden; seine annahme l. c. 472, dass nur der flussname Suarza in Spraza verunechtet sei, ist an sich unhaltbar. Topogr. erläuterungen von Felicetti in Beitr. z. Kunde steiermärk. GQ. 9,11; fraglich ist wol die deutung Rapa auf die Rabnitz, da der kurze Lauf des Spratzbaches bis zum einfluss in die Rabnitz als diöcesangrenze eines grossen streitigen gebietes sich kaum lohnte; die Rabnitz dürfte unter der 'alia Spraza' zu verstehen sein, so dass diese bis zur mündung in die Raab bei der stadt Raab als diöcesangrenze gemeint war. wie auch Kämmel Die Anfänge des deutschen Lebens in Österreich 227 annimmt.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 1341, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0830-11-18_1_0_1_1_0_2960_1341
(Abgerufen am 29.03.2024).