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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Reichsversammlung. Empfang der von Leo (V, kaiser seit 813 iuli 11) abgeordneten griechischen gesandtschaft, des spatarius Christoforus und des diakons Gregor, welche mit den von Karl nach Konstantinopel geschickten gesandten, bischof Amalharius von Trier und abt Petrus von Nonantula (vgl. no 476a), angekommen waren; diese hatten nicht mehr Michael, der nach seinen misserfolgen gegen die Bulgaren mönch geworden war (Ann. r. Franc. 813, ep. Leonis III ad. Kar. 7,8 Jaffé Bibl. 4,325, 328), sondern schon Leo auf dem tron gefunden; Leo übersendet daher eine neue (noch für k. Karl bestimmte) vertragsurkunde und erbittet hilfe gegen die Bulgaren (Ann. Lauriss. min.); Ludwig ordnet den bischof Nordbert von Reggio und den grafen Richowin von Padua nach Konstantinopel ab ob renovandam secum amicitiam et praedictum pactum confirmandum und entlässt ehrenvoll die griechischen gesandten. Ann. r. Franc. (Einh.) = V. Hlud. c. 23 (mit irrtümern), Thegan c. 9, Ann. Lauriss. min. mit direkter beziehung auf den reichstag zu Achen und dem angegebenen tagesdatum für diesen; dazu stimmt die angabe im gedicht des Amalarius v. 66 M. G. Poetae l. 1,428, dass er auf der rückkehr von Konstantinopel post vernum in Italien gelandet sei. Die anwesenheit des abts Petrus in Achen ergibt auch no 529. Im Chr. Moiss. 815 die zweifelsohne zu 814 gehörige nachricht, dass das consilium magnum zu Achen am 30. iuli stattgefunden habe vgl. Simson Ludwig d. Fr. 1,25. - Huldigung k. Bernhards von Italien, der vom kaiser berufen worden war: tradidit semetipsum ei ad procerem et fidelitatem cum iuramento promisit; Ludwig entlässt ihn reichbeschenkt. Thegan c. 12, Ann. r. Franc. (Einh.) = V. Hlud. c. 23 (erweitert durch: et oboedienter parentem), Chr. Moiss. Vielleicht steht mit dieser oppositionellen haltung Bernhards, die auch daraus erhellt, dass er nicht wie die anderen freiwillig bei hof erschien, sondern berufen werden musste, die verbannung Adalhards nach Hermoutier und Walas entfernung nach Corbie, deren eigentliche gründe nicht klar sind (Transl. s. Viti Jaffé Bibl. 1, 8, 9, V. Adalh. c. 30, 36, V. Walae I, 2 M. G. SS. 2,527, 534 vgl. Ann. r. Franc. 822), in zusammenhang vgl. Mittheil. des Instituts f. öst. GF. 2,300. - Vertrag mit herzog Grimoald II von Benevent eo modo quo et pater (vgl, no 282c, 294b), scilicet ut Beneventani tributum annis singulis septem milia solidos (multa milia aureorum .. quod ita perfecerunt usque hodiernum diem, Thegan c. 11) darent. Ann. r. Franc. (Einh.) = V. Hlud. c. 23 vgl. Erchemperti H. Lang. c. 7 M. G. SS. Lang. 237. - Lothar wird nach Baiern, Pippin nach Aquitanien gesandt: tunc duos ex filiis suis Hlotharium in Baioariam, Pippinum in Aquitaniam misit, Ann. r. Franc. (Einh.) = V. Hlud. c. 24. Constituit filios suos duces (so die hs. M. G. SS. 3,19 n. 14, doch nur abschreibefehler für duos) Pipp. in Aquitania, Hluth. in Baioariam, Ann. Lauriss. min. cod. Rem. Constituit filios suos duos reges, Pipp. super Aquitaniam et Wasconiam, Clot. super Baioariam, Chr. Moiss. Hlodh. Baioariam dedit, Pipp. Wasconiam, Ann. Juvav. vgl. Altah. Pippin I von Aquitanien datirt seine regierung nach einem epochetag, der zwischen dem 25. nov. und 22. dez. 814 liegt, also von seiner ankunft in Aquitanien; so sind Pippins regierungsiahre noch nicht umgesetzt (die differenz mit ienen Ludwigs beträgt 1) am 1., 24. und 25. nov. B. 2076 or., 2075 (nach Besly, bei Bouquet willkürliche emendationen), 2084, umgesetzt (also = ienen Ludwigs) am 22. dez. B. 2066 (anno eodem regni nostri). In den Freisinger urk. wird nur nach iahren Ludwigs gezählt noch 814 nov. 12, 17, 815 ian. 17, febr. 19 (luna VI), Meichelbeck H. Fris. 1b no 306, 314, 335, 326, 327, zuerst auch nach den iahren Lothars 815 märz 15, apr. 13, 20, mai, 6,10, 15 (luna II) ib. no 322, 328, 316, 324, 323, 334 (die diesbezüglichen daten genau nach der hs. vgl. Hundt Die Urk. des Bisthums Freising aus der Zeit der Karol., Abhandl. der hist. Classe der bayer. Akad. XIII, 1,104; das fehlen der iahre Lothars in urk. von 815 apr. 19 luna VI no 330 vgl. auch die unvollständige datirung in no 333 beruht wol auf ungenauigkeit des datators, 816 apr. 29 no 337 wird bereits a. Hlodh. II gerechnet). Gewöhnlich wird Lothar der titel 'rex in Baioaria' (in no 337 'rex Baiuwariorum', in no 317, 324, 331, 334 das gleichwertige 'regnante in B.') gegeben; die epoche scheint Lothars ankunft als ausgangspunkt zu nehmen, so no 328: ex quo rex Hlodh. Baioaria feliciter intravit. Es scheint mir demnach keinem zweifel zu unterliegen, dass Pippin und Lothar ietzt schon zu königen bestellt wurden, wol in demselben abhängigkeitsverhältnis wie Bernhard vgl. auch Ann. Lauriss. min. 815: Hludharius rex Baiororum et alius filius eius i. e. Pippinus rex Aquitaniorum, Bernhartus quoque rex Langobardorum. Die bemerkungen Simsons Ludwig d. Fr. 1,29 sind ohne belang, da sie sich auch auf eine irrige annahme betr. Bernhards stützen; ebenso unhaltbar ist die annahme, dass 'man sie damals eher als herzöge (duces) bezeichnet zu haben scheine'. - Etwa um diese zeit kommt der Dänenkönig Hariold, von den söhnen Godofrids vertrieben (vgl. no 481a), nachdem sein älterer bruder Reginfrid im kampf gefallen war, zum kaiser und huldigt ihm als vasall; dieser befiehlt ihm nach Sachsen zu gehen und dort zu warten, bis es möglich sei die erbetene hilfe zu gewähren. Ann. r. Franc. (Einh.) = V. Hlud. c. 24 mit der weiteren nachricht: quo etiam tempore Saxonibus atque Frisonibus ius paternae haereditatis, quod sub patre ob perfidiam legaliter perdiderant, restituit, deren glaubwürdigkeit zweifelhaft ist, vgl. Ann. Fuld. 814, Simson 1,55. In verbindung mit den ereignissen in Dänemark steht vielleicht noch die meldung der Chr. Moiss.: Disposuit et marchas suas undique, nam et praesidia posuit in litore maris, ubi necesse fuit.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 528a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0814-08-01_1_0_1_1_0_1407_528a
(Abgerufen am 29.03.2024).