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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Reichsversammlung (concilium magnum cum Francis episcopis et abbatibus ac sacerdotibus); der kaiser beschliesst (super statu ecclesiarum corrigendo, Ann. r. Franc.) provinzialsynoden (vgl Ann. Lauriss. min.) nach Mainz, Reims (vgl. auch Flodoard H. Rem. II, 18), Tours, Chalon s. S., Arles zu berufen, welche ihre beschlüsse dem kaiser bei der nächsten reichsversammlung vorlegen sollten, Ann. r. Franc. (Einh.), Chr. Moiss. Die synode von Arles wird am 10. mai, die von Mainz am 9. iuni gehalten, für die 3 übrigen ist kein tagesdatum überliefert, Mansi 14, 57, 63, die akten der 5 synoden Mansi 14, 57-106; die reichsversammlung hatte also etwa im märz stattgefunden. Auf derselben soll nach Ermoldus Nig. II, 1-47 der kaiser die frage der nachfolge (und ernennung eines mitregenten) zur sprache gebracht und Einhard das wort für Ludwig ergriffen haben; der kaiser habe beigestimmt und Ludwig berufen, der sogleich an den hof gekommen sei. Dagegen berichtet V. Karoli c. 30, Karl habe seinen sohn erst berufen (teilweise gleicher wortlaut in Ann. r. Franc.), cum iam et morbo et senectute premeretur, ebenso der hier gut unterrichtete Thegan c. 6; cum iam intellexit adpropinquare sibi diem obitus sui, ähnlich V. Hlud. c. 20: verens, ne forte subtractus rebus humanis confusum relinqueret regnum. Dadurch dürfte es wahrscheinlich werden, dass Ludwig, mochte die frage der nachfolge auch auf dieser versammlung bereits erörtert und bereinigt worden sein, doch erst berufen wurde, als Karl im sommer auf der iagd bedenklich erkrankte; Ludwig hatte, wie es scheint, noch im sommer einen zug gegen die Wasken und nach Pamplona unternommen, V. Hlud. c. 18. Die meldung der chronologisch unzuverlässigen V. Hlud. c. 20, Ludwig sei tota aestate bei seinem vater gewesen, um gute lehren zu erhalten, an sich schon, unwahrscheinlich, findet anderweitig keine bestätigung; dieselbe quelle hat auch für die rückkehr Ludwigs eine irrige zeitangabe no 481b. Durchaus glaubwürdig ist der weitere bericht, fränkische und deutsche grosse hätten Ludwig durch dessen hofbeamten (capis praelatus vgl. Simson Ludwig d. Fr. 1, 2 n. 8) Gerrich die aufforderung zukommen lassen, ut ad patrem veniret eique propter adsisteret, videri sibi dicentes, quod cum pater iam in senilem vergeret aetatem et acerbe ferret liberorum infortunatam defectionem, citam illius haec portenderent corpoream solutionem.

 

Verbesserungen und Zusätze:

vgl. MG. Conc. 2, 245.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 476b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0813-00-00_3_0_1_1_0_1226_476b
(Abgerufen am 25.04.2024).