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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Testamentarische verfügung über die in der kaiserlichen kammer vorhandenen schätze, um die spendung frommer gaben zu sichern und ieden zwist unter seinen erben hintanzuhalten: der ganze schatz soll in 3 teile geteilt, von diesen sollen wieder 2 drittel in 21 teile geteilt werden, welche mit der bestimmung als almosen für die 21 metropolitankirchen des reichs, nämlich Rom, Ravenna, Mailand, Aquileia (Forumiulii), Grado, Köln, Mainz, Salzburg (Juvavum, quod et Saltzburc), Trier, Sens, Besançon, Lyon, Rouen, Reims, Arles, Vienne, Tarentaise, Embrun, Bordeaux, Tours, Bourges, indes gesondert und ieder überschrieben mit dem namen seines bestimmungsortes aufzubewahren seien; von diesem anteil solle der metropolitankirche ein drittel, die beiden übrigen den suffraganen zufallen; das letzte drittel des schatzes, indes für seinen bedarf bestimmt, sei nach seinem tod oder nach freiwilligem verzicht auf den irdischen besitz in 4 teile zu teilen, welche gleichmässig den genannten 21 metropoliten, seinen kindern und enkeln, den armen und der hofdienerschaft zufallen sollen; dazu sei auch die übrige fahrhabe, welche sich in der kammer und garderobe vorfinde, zu schlagen; der kapelle habe alles, was durch ihn oder aus der hinterlassenschaft seines vaters dahin gelangt war, ungeschmälert zu verbleiben, es dürften nur gefässe, bücher- und andrer schmuck, sowie seine reiche bibliothek veräussert und der erlös den armen gegeben werden; von 4 besonders kostbaren tischen, 3 silbernen und 1 goldenem, soll der eine mit einem plan von Konstantinopel der Peterskirche in Rom (über Karls besondere freigebigkeit Rom und der Peterskirche gegenüber V. Karoli c. 27, tendenziöse entstellung in Gregorii VII Reg. VIII, 23, Jaffé Bibl. 2,469), der andre mit einer abbildung der stadt Rom der kirche von Ravenna (vgl. Agnelli L. pont. eccl. Rav. c. 170 M. G. SS. Lang. 388), die beiden übrigen, von denen der eine ein besonders kostbares kunstwerk (quae ex tribus orbibus connexa totius mundi descriptionem subtili ac minuta figuratione complectitur vgl. auch Thegen c. 8, Ann. Bert. 842), an die masse des dritten hauptteiles fallen; unterzeichnet von den bischöfen Hildibald (Köln), Richolf (Mainz), Arn (Salzburg), Wolfar (Reims), Bernoin (Besançon), Laidrad (Lyon), Johannes (Arles), Theodolf (Orleans), Jesse (Amiens), Heito (Basel), Waltgaud (Lüttich), den äbten Fridugis (St. Martin in Tours), Adalung (Lorsch), Engilbert (St. Riquier), Irmino (St. Germain des Près), den grafen Walah, Meginheri, Otulf, Stephan, Unruoch, Burchard, Meginhard, Hatto, Rihwin, Edo, Ercangar, Gerold, Bero, Hildigern und Hroccolf. Ohne tagesdatum, reg. It. 36. 'Descriptio atque divisio.' Einhardi V. Karoli c. 33. Baronius 811 no 44 = Vorburg Hist. 10,360 = Resch Ann. Sab. 2,23; Acta SS. Jan. 2,887 ex 2 ms. et edit.; Duchesne SS. 2,105 = Menestrier H. de Lyon 210; Sirmond Conc. 2,264 = Labbe Conc. ed. Coleti 9,287; Baluze Capit. 1,487 coll. cum 4 ant. exempl. = Miraeus Op. 3,286 = Dumont 1,5 = Eckhart Franc. or. 2,64 = Bouquet 5,102 = Heumann Comment. 1,433 = Mansi 14b,333 = Walter 2,246 = Migne 97,1077; M. G. SS. 2,461 = Ideler Karl d. Gr. 1,94 = Migne 97,57; Einhardi V. Karoli schulausg. 3. ed. 31, *4. ed. 28; Jaffé Bibl. 4,538; die übrigen ausgaben Einhards verzeichnet Potthast Wegweiser 2. A. 1,395. Überarbeitet, wenn sich der wortlaut auch genau dem originaldokument anschliesst. Bischof Haido von Basel geht zu beginn des iahres als gesandter nach Konstantinopel und kehrt erst 812 zurück, die grafen Walah, Unruoch, Burchard, Meginhard beschwören im frühiahr 811 an der Eider den frieden mit den Dänen, dieses aktenstück gehört also dem beginn des iahres an vgl. ietzt auch Simson Karl d. Gr. 2,451 n. 3.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 458, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0811-00-00_1_0_1_1_0_1191_458
(Abgerufen am 25.04.2024).