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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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gestattet dem kloster Fulda in der öde Bochonia auf bitte des abts Ratgar die erhebung der zehnten von den klostervillen, den knechten und darauf ansässigen kolonen zur vollendung und restaurirung der baulichkeiten, zur herstellung der lichter et ut nobis fidelibusque nostris (in den späteren urk.: sibi fidelibusque suis), pauperibus quoque et peregrinis tempore susceptionis usus necessarios possint praebere. Ego Heldebertus rec. Imp. XLII in Franc. atque XXXV (das letzte zahlzeichen undeutlich) in It. ind. II. Angebl. or. s. IX mit dorsualnotiz s. X in Marburg (A); Cod. Eberhardi 1 f. 79,102 mit unbedeutenden abweichungen (B.) Schannat H. Fuld. 2,83 ex vet. apogr. mit ind. III in teilweise verschiedener fassung (vgl. darüber Sickel Reg. 294 K 224); Dronke C. d. 127 und Herquet Specim. dipl. Fuld. 15 no 6 mit It. XXXV aus A; *facsim. Herquet no 6. Fälschung. Im Protokoll Karls königstitel; die urk. oben und unten beschnitten, von der ursprünglichen datirung nur die reste einiger oberschäfte sichtbar, der name des abts Ratgar (abt 802-817) auf rasur, früher stand Baugulf (780-802) vgl. Harttung Hist dipl. Forschungen 243 (mit ebenso langer als unzureichender argumentation über die 'ursprünglichkeit' des stückes). Die rekognition 'Ego Eldebartus' nur in der gerichtsurk. no 469, sie ist in dieser form kanzleiwidrig. In der datirung fehlen die kaiseriahre, die ind. ist irrig. Dies stempelt dieses stück als fälschung, wenn auch die echtheit des an sich unbedenklichen inhalts durch die späteren bestätigungen Ludwigs d. D. 875 iuni 14 = Ludwigs III 880 iuli 23 vgl. urk. Konrads I 1912 apr. 12 hinlänglich sichergestellt zu sein scheint. Da in den urk. Ludwigs d. D. und III gleichfalls Ratgar genannt wird, muss diese fälschung schon Ludwig d. D. vorgelegen sein. Dagegen hat die aufzeichnung über die zehnten, Bodmann Rheingauische Alterth. 872 vgl. no 376a, die dieses stück zum teil wörtlich ausschreibt, auch den ursprünglichen namen Baugulf. Der grund der fälschung lag wol in der durch Ratgars bauleidenschaft (Supplex lib. XII M. G. Ep. 4,549, V. Eigilis c. 10 M. G. SS. 15,228) gefährdeten finanziellen lage Fuldas; 809 war auch der Mainzer erzbischof im auftrag des kaisers zur schlichtung des zwistes zwischen abt und mönchen in Fulda, no 441a. Schon von Sickel Beitr. II, IV Wiener SB. 39, 143; 47,625, Reg. 294, Gegenbaur Das kloster Fulda im karol. Zeitalter 1,32 und wegen der rekognition von Bresslau UL. 1,282 n. 6 als fälschung verworfen. Unstatthaft scheint mir wie bei Sickel K 224 die verschmelzung derselben mit der folgenden urk. zu einem stück.

 

Verbesserungen und Zusätze:

zehenturkunden für Fulda, vgl. Tangl Die Fuldaer Privilegienfrage in Mitth. d. Inst. 20, 441 f. (n° 449 hier auch mit kennzeichnung der zutaten Eberhards abgedruckt) und E. Perels, Die kirchl. Zehnten im karol. Reiche, Berl. Diss. 1904, s. 81 ff. In n° 448 heißt die rekognition Ego Eldebertus (Eldebartus in den regesten druckfehler).

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 448, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0810-04-22_1_0_1_1_0_1172_448
(Abgerufen am 29.03.2024).