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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Kapitulare Saxonicum: einmütiger beschluss der bischöfe, äbte und grafen sowie der hier aus verschiedenen gauen versammelten Sachsen, der Westfalen, Engern und Ostfalen, dass die Sachsen für dieselben verbrechen wie die Franken den königsbann zu 60 solidi zu zahlen hätten, nämlich c. 1: für störung des friedens der kirchen, witwen, waisen und hilflosen (qui se ipsos defendere non possunt, so die sogen. Summula de bannis c. 4 M. G. Capit. 1,224 vgl. Waitz VG. 2. A. 3,319 n. 1, Brunner RG. 2,40), für raub (h. e. qui feminam ingenuam trahit contra voluntatem parentum suorum, ib. c. 5), gewalttat (fortia, erläutert ib. c. 7: qui harizhut facit h. e. qui frangit alterius sepem aut portam aut casam cum virtute), brandlegung im vaterlande, zurückbleiben bei aufgebot des heerbanns (qui in hoste non vadit, ib. 8). 2. zahlung des königsbanns von 60 sol. für übertretung dieser 'octo capitula' bei den Sachsen gleich den Franken. 3. busse von 12 sol. für die sächsischen edlen, von 5 für die freien, von 4 für die liten, wo die Franken nach ihrem gesetz 15 sol. zu zahlen haben (vgl. no 252 c. 31). 4. zahlung der üblichen 12 sol. an die gaugenossen pro districtione und der hergebrachten busse pro wargida (vgl. Brunner RG. 1,172, 227), wenn die sache durch urteil der nachbarn entschieden wird; wenn bei berufung vor den königsboten, ausserdem von 12 sol. an diese ad partem regis, wenn im pfalzgericht, im falle des unterliegens zum ersten male von 24 sol., zum 2. mal des doppelten, zum 3. mal des dreifachen. 5. busse von 4 sol. von den edlen, von 2 von den freien, von 1 von den liten für nichterscheinen beim placitum nach geschehener ladung. 6. doppelte busse für gewalttat gegen priester und deren leute. 7. dreifache busse für tödtung eines königsboten, ebenso für gewalttat gegen dessen leute secundum eorum ewa. 8. niederbrennung der häuser daheim nur zur strafe für rebellen, welche sich vor dem königsgericht nicht stellen, nach einstimmigem urteil der gaugenossen secundum eorum ewa. 9. befugnis des königs mit zustimmung der Franken und getreuen Sachsen propter pacem [faidam] et maiores causas einen höheren bann bis zu 1000 sol. für übertretung seiner befehle zu verhängen, 10. die nach dem sächsischen gesetz dem tod verfallenen übeltäter, welche zu ihm geflüchtet, tödten zu lassen oder mit zustimmung der Sachsen ausserhalb der heimat, wo sie dann als todt zu gelten haben, im reich oder der mark anzusiedeln. 11. wertbestimmung der solidi (vgl. Soetbeer in Forschungen 4,292, Richthofen in M. G. LL. 5,10). Anno ab incarn. 797 reg. XXX et XXV. 'Anno ab inc. domini (Primum ut ecclesiae, viduae)'. Hs. s. IX Vatikan aus Mainz (A), s. IX Münster aus Korvey (B). Conring Op. 6, 208 nach mitteilung Fürstenbergs (A); Mon. Padernborn. 2. ed. 333 aus A = Baluze Capit. 1,275 mit benützung der ausg. Holstens = Georgisch C. J. 597 = Mansi 13b, 197 = Hartzheim Conc. 1,333 = Walter 2,1260 = Ideler Karl d. Gr. 2,43; M. G. LL. 1,75 aus A, B = Merkel Lex Saxonum 19 = Migne 97,199; aus A, B: M. G. LL. 5,85 mit weitläufigen erläuterungen, *M. G. Capit. 1,71.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 339, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0797-10-28_1_0_1_1_0_931_339
(Abgerufen am 23.04.2024).