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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Reichsversammlung. Magnum placitum, Ann. Petav. Ibique exercitus Francorum tempore aestivo more solito convenit, excepto quaedam pars exercitus sui, quae per Frisones et Saxones navigio venire debuit, ab eisdem decepta est gentibus et magna ex parte peremta, qui etiam caede peracta rursum pagani effecti sunt, Ann. Mosell. 791. Nach Ann. s. Amandi erschlagen die Sachsen die Franken super fluvio Alpia (Elbe) prope mare pridie non. iul. feria VI (beide tagesangaben stimmen zum iahr 792), nach Ann. Lauresh. erheben sie sich propinquante aestivo tempore. Die reichsversammlung fand also in der zweiten hälfte iuli statt, ihr gehört zweifelsohne auch die folgende urk. an. - Über den aufstand der Sachsen der ausführlichste bericht in Ann. Lauresh. Chr. Moiss.: Saxones aestimantes, quod Avarorum gens se vindicare super christianos debuisset, reversi sunt ad paganismum, quem pridem respuerant, item relinquentes christianitatem coniungentes se cum paganas gentes, qui in circuitu eorum erant. Sed et missos suos ad Avaros transmittentes conati sunt inprimis rebellare contra deum, deinde contra regem et christianos; omnes ecclesias, quae in finibus eorum erant, cum destructione et incendio vastabant, reiicientes episcopos et presbyteros, qui super eos erant, et aliquos comprehenderunt necnon et alios occiderunt et plenissime se ad culturam idolorum converterunt. Kürzere berichte in Ann. Petav. Guelf. (Saxones et Sclavi et Fresi ex parte), Alam. (Saxones et Frisones), Xant. zu 792, Lauriss. min. Dagegen erwähnen die Ann. Einh. 792 den Sachsenaufstand nicht, melden aber zu 793, dass die truppen, welche graf Theoderich dem nach Pannonien bestimmten heer durch Friesland zuführte, von den Sachsen im gau Hriustri an der Wesermündung unvermutet überfallen und aufgerieben worden seien. Erhard Reg. Westf. no 201 bezieht diese nachricht auf 792; sachlich namentlich mit den Ann. Mosell. übereinstimmend weicht sie iedoch in angabe der lokalität von den hier wolunterrichteten Ann. s. Amandi ab vgl. auch Simson Karl d. Gr. 2,37 n. 4. Eine sichere entscheidung lässt sich bei dem schweigen der übrigen annalen zu 793 nicht gewinnen; dabei fällt auf, dass von gegenmassregeln des königs nichts verlautet, ausser etwa der stelle der Ann. Guelf. 793: transmisit scara sua, ubi necesse fuit. Wie es scheint, greifen die von den annalen 792 berichteten ereignisse auch in das iahr 793 über; der aufstand beginnt 792 iuli 6 mit dem überfall der Franken; er dürfte teilweise niedergehalten worden sein, denn der könig plant für 793 eine neue heerfahrt gegen die Avaren; 793 scheinen die Sachsen - für die glaubwürdigkeit auch der iahresangabe der Ann. Einh. spricht auch der sachliche zusammenhang - die von Theoderich geführten truppen, welche gegen die Avaren, mit denen sie Verbindungen angeknüpft hatten, verwendet werden sollten, überfallen und, wenn man die früher erwähnte stelle der Ann. Guelf. hieher beziehen darf, gegen die entsandten streitkräfte im herbst sich im vollen aufstand (omnimoda defectio, Ann. Einh.) erhoben zu haben. Die annahme Erhards Reg. no 199, dass Sachsen damals von den getreuen beamten und truppen entblösst gewesen sei, ist durch V. s. Idae c. 1 M. G. SS. 2,570 zu ungenügend gestützt; no 203 bezieht er auch mit grösserem recht V. s. Liudgeri c. 19 ib. 411 über den abfall der Friesen auf diesen aufstand.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 317b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0792-00-00_1_0_1_1_0_855_317b
(Abgerufen am 23.04.2024).