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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Gesandtschaft Tassilos. Bischof Arn (Salzburg) und abt Hunrich (Mondsee) erscheinen als boten des herzogs Tassilo von Baiern und rufen die Vermittlung des papstes an; als der könig auf andringen des papstes sich zu einer friedlichen Verständigung geneigt zeigt und den abschluss eines abkommens fordert, erklären die gesandten, dass sie dazu keine vollmacht hätten, sondern nur über des königs und des papstes antwort bericht erstatten sollten; darauf bedroht der papst Tassilo und dessen mitschuldige mit dem bann, wenn er nicht die k. Pippin und Karl und den Franken geschworenen eide (vgl. no 235b, 243b) erfüllen würde, und erklärt, dass nur den herzog die verantwortung für alles aus seiner weigerung entstehende unglück treffen würde. Ann. r. Franc. (Lauriss.) vgl. Einh., Lauriss. min., Maxim.; einen selbständigen und im wesentlichen übereinstimmenden bericht, der aus älterer aufzeichnung stammen muss, gibt die Gesch. des Klosters Mondsee, deren schrift dem 12. iahrh. angehört, v. 103-136, UB. des Landes o. d. Enns 1,105. Wie es scheint, hatte die zwischen Baiern und Franken bestehende spannung schon zu vereinzeltem kampf geführt; wenigstens berichten die Ann. s. Emmer. 785: Pugna Baiowariorum cum Hrodperto ad Pauzano (Bozen), M. G. SS. 1,92 vgl. Abel-Simson Karl d. Gr. 1,477. - Schenkung beneventanischer und tuscischer städte (genannt werden Populonia, Roselle, Toscanella, Viterbo, Bagnorea) an die römische kirche. Cod. Carol. ed. Jaffé no 83-87, Ep. Carol. no 4, 5 Jaffé Bibl. 4, 252, 255, 259, 260, 265, 345, 347, M. G. Ep. 3, 611, 613, 616, 617, 620 (no 79, 80, 82-84), 654, 656. vgl. Ann. Juvav. min. M. G. SS. 1,88: Karolus Beneventum conquisivit et dedit s. Petro, Ann. Maxim. 787: Beneventum s. Petro reddidit. Von den beneventanischen städten wird nur Capua ausdrücklich erwähnt, von deren abgeordneten der papst für sich und den könig den treueid abnimmt, Cod. Carol. ed. Jaffé no 86, M. G. Ep. 3 no 83; nach der urk. Ludwig d. Fr. umfasst die schenkung auch Sora, Arce, Aquino, Arpino, Teano, Ficker Forschungen 2,300. Der könig macht die schenkung cum sua coniuge d. regina eorumque suvoles (soboles) et cunctis episcopis, abbatibus et omnes novilissimi Franci, Ep. Car. no 4, M. G. Ep. 3,654, eine urk. über diese donatio und oblatio indess nirgends erwähnt; der papst urgirt die herausgabe der geschenkten städte, er fragt an, ob er die Capuaner in eid und pflicht nehmen dürfe, er führt klage, dass ihm die königlichen bevollmächtigten nur die bistümer, klöster, staatsgüter und die schlüssel der städte ohne deren bewohner übergeben wollten; dies scheint darauf hinzuweisen, dass keine urk. ausgefertigt wurde, da sich diese kaum auf eine allgemeine zusage beschränkt haben würde. - Ademar Hist. II, 8 M. G. SS. 4,117 (auch 1,170 h**) weiss noch von einem zu Rom zwischen den römischen und fränkischen sängern ausgebrochenen streit über den gregorianischen kirchengesang, von der mitnahme römischer sänger und antiphonarien sowie grammatiker und komputisten nach Francien, von errichtung von sängerschulen in Metz und Soissons (vgl. auch Monachus Sangall. I, 10) zu berichten, offenbar nur sage, die, wenn auch im kern richtig (vgl. auch Cod. Carol. ed. Jaffé no 92, M. G. Ep. 3, no 89), doch in dieser gestalt und chronologisch ganz unzuverlässig ist, Abel-Simson Karl d. Gr. 1,576.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 286b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0787-00-00_1_0_1_1_0_769_286b
(Abgerufen am 25.04.2024).