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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Lagerung; Karl lässt auf gebirgspfaden durch eine auserlesene schar die stellung der Langobarden umgehen, Desiderius flieht ohne kampf mit seinem heer. Ann. r. Franc. (Lauriss.) vgl. Aun. Petav., Lauriss. min., Cathwulf an Karl: quod Langobardorum exercitus ante faciem (tuam) sine publico bello in fugam conversus. Das Frg. Basil. = Chr. Moiss. nennt noch Ogger (Otgar, Autcar, den begleiter der witwe Karlmanns no 142a), der mit Desiderius geflohen sei. Nach V. Hadriani c. 29-31 hatte Desiderius die klausen stark befestigen lassen; Karl ordnet, als er hier angelangt war, nochmals gesandte ab, 'bittet' die besetzten städte gegen geldentschädigung herauszugeben und erklärt sich endlich sogar mit stellung von 3 geiseln für deren herausgabe zufrieden; die Franken wollen schon am nächsten tag umkehren, als Desiderius von gott erschreckt flieht. Sagenhafter bericht, der auch von längerem aufenthalt Karls in Novalese zu erzählen weiss, im Chr. Noval. III, 7-14 M. G. SS. 7,99: die Franken hätten durch Adalgis, den sohn des Desiderius, eine schlappe erlitten, ein langobardischer spielmann habe die umgehungskolonne gerührt; brauchbar aus diesem bericht einige topographische details wie über die überreste der befestigungen, den namen Via Francorum, der sich bis dahin für den umgehungsweg erhalten. Dass die notiz in Agnelli Lib. pont. c. 160 M. G. SS. Lang. 381: Hic (Leo pont. Ravenn.) primus Francis iter hostendit per Martinum diaconum suum sich auf diese umgehung beziehe, wie Abel Karl d. Gr. 120 annahm, scheint doch sehr fraglich; in derselben quelle die weitere märe: ab eo (Leone) Karolus invitatus Italiam venit. Die meldung der Ann. r. Franc. (Lauriss.), dass die beiden fränkischen heere vor den klausen sich vereinigt hätten, muss auf irrtum beruhen; die abteilung, welche über den grossen Bernhard gegangen war, müsste noch über den unwegsammen gletschergebirgsstock zwischen Aosta und dem Mont Cenis marschirt sein, während der weg nach Italien, das von zwei seiten angegriffen werden sollte, offen lag vgl. auch Sybel in der Hist. Zeitschr. 42 (1879), 278; eine andere deutung versucht Simson Karl d. Gr. 1, 142 n. 2,661; diese nachricht fehlt auch in Ann. Einh. und im Frg. Basil.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 158d, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0773-00-00_5_0_1_1_0_493_158d
(Abgerufen am 28.03.2024).