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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

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Empfängt Petrus, den gesandten des papstes Hadrian (gewählt 772 febr. 1), der über Marseille gekommen war, da die Langobarden den landweg gesperrt hatten, invitando regem unacum Francis pro dei servitio et iustitia s. Petri seu solatio ecclesiae super Desiderium regem et Langobardos. Ann. r. Franc. (Lauriss.) vgl. Frg. Basil., Ann. Einh., V. Karoli c. 6, Chr. Moiss. Ausführlicher bericht in der V. Hadriani c. 5-25 Duchesne Lib. pont. 1,487-494; Desiderius hatte dem neugewählten papst ein bündnis, dessen spitze sich gegen die Franken richten sollte, angeboten, zugleich aber Faenza Ferrara Comacchio, quas Pippinus rex et eius filii Carolus et Carlomannus, reges Francorum et patricii Rom., b. Petro concedentes obtulerunt, besetzt und trotz aller mahnungen nicht herausgegeben. Als Karlmanns witwe mit ihren söhnen zu ihm geflohen war, fordert er die salbung derselben zu königen, cupiens divisionem in regno Francorum immittere ipsumque pontificem a caritate et dilectione Caroli regis separare et Romanam urbem cunctamque Italiam sui regni Langob. potestati subiugare. Auf die weigerung des papstes droht er gegen Rom zu ziehen. Der papst ordnet nun iene gesandtschaft an Karl ab deprecans, ut sicut suus pater Pipinus et ipse succurreret atque subveniret s. dei ecclesiae et afflictae Romanorum seu exarchatus Ravennantium provinciae atque plenarias b. Petri iustitias et abstultas civitates a Desiderio rege exigeret. Dieser rückt nun mit seinem sohn Adalgis, der witwe und den söhnen Karlmanns gegen Rom, um deren salbung zu erzwingen, lässt sich aber durch die drohung des banns in Viterbo zur umkehr bestimmen. Der bericht des papstbuches ausgezogen in der fortsetzung des Paulus diac. M. G. SS. Lang. 201, 212. - Karl beratschlagt mit den grossen, es wird beschlossen dem gesuch des papstes zu willfahren, Ann. r. Franc. (Lauriss.); eine fränkische gesandtschaft geht nach Rom, um sich zu überzeugen, ob Desiderius die entrissenen städte zurückgegeben, wie er nach Francien berichten liess, und dann mit päpstlichen abgeordneten zum Langobardenkönig, um deren herausgabe zu fordern; Desiderius verweigert sie, ein den gesandten mitgegebenes schreiben Hadrians beschwört Karl das versprechen seines vaters einzulösen. Nach rückkehr seiner gesandtschaft schickt Karl sogleich nochmal abgeordnete an Desiderius mit dem anerbieten ihm für erfüllung seiner forderung eine entschädigung von 14000 solidi zu zahlen; nach zurückweisung dieses anerbietens ruft Karl den fränkischen heerbann auf. V. Hadriani c. 26-29. Das Chr. Salern. c. 9 M. G. SS. 3,476 weiss auch von einer verräterischen einladung langobardischer grosser zu erzählen; diese meldung scheint in einer urk. bestätigung zu finden, durch welche könig Adalgis, der sohn des Desiderius, 772 nov. 11 (vgl. N. Arch. 3, 313 no 492) den eingezogenen besitz des Augino, qui in Francia fuga lapsus est, und anderer genannter vel de alii consentaneis eorum, quam ipsi pro sua perdiderunt infidelitate, an das kloster S. Salvatore in Brescia schenkt, Cod. Lang. 95.

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Empfohlene Zitierweise

RI I n. 152b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0773-00-00_2_0_1_1_0_482_152b
(Abgerufen am 28.03.2024).