Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I

Sie sehen den Datensatz 143 von insgesamt 4511.

Sieg über die Sarazenen, welche unter dem statthalter Abderaman, nachdem sie Bordeaux erobert und Eudos heer ienseits der Garonne vernichtet hatten, bis Poitiers vorgedrungen und eben im begriffe waren nach Tours vorzurücken; Eudo hatte sich zu Karl geflüchtet und um hilfe gebeten; vor der schlacht stehen beide heere einander 7 tage gegenüber; die angriffe der Araber prallen an der 'unbeweglichen mauer' ihrer gegner ab, Abderaman fällt, die nacht endet den kampf; die Franken stellen sich andren tags wieder in schlachtordnung und erfahren erst durch kundschafter, dass das lager der Araber leer, diese entflohen seien. Isidori Pacensis Chr. c. 59, Florez España sagrada 8,311, auch Bouquet 2,721 = Migne 96,1271 (neue ausg. als Anonyme de Cordue von Tailhan, Paris 1885); details über die schlacht Chr. Moiss. 732 M. G. SS. 1,291, das hier eine eigentümliche und gute quelle benützt, Fredegarii cont. c. 13 (108); angabe des monats Ann. s. Amandi, mit der weiteren notiz 'die sabbati' (samstage waren in diesem iahre okt. 4, 11, 18, 25) Ann. Petav. Mosell. = Lauresh. = Chr. univ. (Ann. Maxim.). Der ort der schlacht, Senone (Sannon), ietzt Cenon, Vienne arr. Châtellerault nö. Poitiers am einfluss des Clain in die Vienne, ist nur aus einer arabischen quelle bekannt, Breysig Jahrb. 67 n. 4; das Chr. Moissac. gibt in suburbio Pictaviensi, also des Vetus Pictavis, Spruner-Menke Handatlas no 29 nebenkarte; in Ann. Lauresh. Bawar. br., Einharti V. Karoli c. 2 nur ad Pictavis; ohne ortsangabe Ann. Prum. 730. Nach der V. Gregorii II Duchesne Lib. pont. 1,401 sollen 375.000 Sarazenen und nur 1500 Franken gefallen sein; als quelle wird genannt epistola Francorum (die andre offenbar verderbte version: eiusdem Eudonis Francorum ducis) missa pontifici; dieselbe nachricht Pauli diac. H. Langob. VI, 46. Der bericht der Cont Fredegarii, die Sarazenen seien von Eudo als bundesgenossen gegen die Franken ins land gerufen worden (daraus auch Ann. Mett.), ist unrichtig und beruht auf einer verwechslung früherer beziehungen Eudos vgl. Breysig 65. Die erzählung arabischer quellen, Karl habe die fluchtigen verfolgt und vergeblich in Narbonne belagert, Breysig 69 n. 2, an sich schon unwahrscheinlich, ist umsomehr zu verwerfen, als die beiden zuverlässigsten quellen, das Chr. Isidori Pac. und Chr. Moiss., davon nichts wissen und ihrem bericht über die schlacht und die teilung der beute unmittelbar die meldung von der rückkehr nach Francien anschliessen. - Nach der V. s. Eucherii c. 7,8, Mabillon Acta 3,557 = Bouquet 3,656, deren angaben zweifelsohne diesem iahre angehören, nimmt Karl nach dem sieg über die Ismaeliten mit grosser beute den ruckweg über Orleans, Paris nach Ver (Vernum fiscum publice ditionis, gegen die deutung auf Verneuil, Vaires mit recht Spruner-Menke Handatlas Vorbemerk. 35); hier lässt er bischof Eucherius von Orleans verharten und schickt ihn nach Köln in die verbannung.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI I n. 39a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0732-10-00_1_0_1_1_0_143_39a
(Abgerufen am 28.03.2024).