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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich gewährt dem Grafen Zeizolf aufgrund der Intervention seiner Gemahlin, der Königin Bertha, des Erzbischofs Siegfried von Mainz und anderer Getreuer das Recht, auf seinem Eigengut in der im Elsenzgau in seiner Grafschaft gelegenen Besitzung Sinsheim Münze und Markt einzurichten und schützt durch die Erteilung des Bannes den Frieden und den ungehinderten Handelsverkehr der Kaufleute (Zeizolfo . . . intra praedium suum in villa Sunninhein . . . in pago Elisincigowe et in comitatu eiusdem Zeizolfi comitis sita . . . concessimus potestative constituere ac perpetualiter obtinere monetam cum merkato legitimo . . . Insuper . . . nostrae regalis dignitatis banno eidem tradito sub nostra praecepimus auctoritate, ut omnes ibidem negotiantes tam in eundo quam in redeundo seu illic commorando pacem obtineant . . . Si quis vero hoc infregerit aut . . . violare voluerit, regiae nostrae dignitatis bannum sciat se compositurum). – Sigehardus canc. vice . . . . . archicanc.; von SD verfaßt; M. Omnibus Christi nostrique fidelibus.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift des 16. Jh. in den Confirmationes privilegiorum der deutschen Expedition Fasz. 204, Konvolut Sinzheim (!), Österreichisches Staatsarchiv Wien (D). – Drucke: Stumpf, Acta imperii ined. 77 n° 73 zu (1067); Schröder-Köhne, Oberrhein. Stadtrechte 1. Abt. 4. Heft 407 (109) zu (1067); MGH DD 6, 242 n° 186. – Reg.: Stumpf 2982 zu 1067 (Juni – Juli).

Kommentar

Zur zeitlichen Einreihung vgl. die Vorbem. zu D. 186. – Die Abschrift enthält in der Rekognitionszeile eine Lücke vor archicancellarii. – Graf Zeizolf dürfte zur Familie des im Kraichgau ansässigen Adelsgeschlechts der "Zeizolf-Wolframe" gehört haben, für die Sinsheim ein Zentrum ihrer Herrschaft gewesen zu sein scheint. Diente doch die Kirche des Ortes als Grabeskirche, die um 1100 durch Bischof Johannes von Speyer in ein Kloster umgewandelt wurde. Vgl. Heidrich, Bischöfe und Bischofskirche von Speyer (Salier 2, 1991) 210. – Das Kloster Sinsheim wurde am 6. Januar 1100 von Johannes von Speyer in Gegenwart Heinrichs IV. ausgestattet (Wirtembergisches UB 1, 318 no 255; vgl. Stumpf 2945). Vgl. zu Sinsheim auch Germ. Pont. 3, 132 ff.; sowie Grafen, Der älteste Besitz des Klosters Sinsheim, Jb. f. westdeutsche LG 20 (1994) 7 ff. – Die Angabe der Ann. Spirenses (SS 17, 82), wonach Johanns' Mutter Azela eine Tochter Heinrichs III. gewesen sei, erscheint infolge der zahlreichen Fehlinformationen über das Geschlecht der Salier wenig glaubwürdig. Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 4, 291 Anm. 34. Bei Gresser, Bistum Speyer (1998) 171 Anm. 804 wird sie irrtümlich als uneheliche Tochter Heinrichs IV. identifiziert. – Ortsnamen: Elisincigowe = Elsenzgau an der Elsenz sö. Heidelberg; Sunninheim = Sinsheim sö. Heidelberg. – Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 1, 569; Grafen, Der älteste Besitz des Klosters Sinsheim, Jb. f. westdeutsche LG 20 (1994) 11 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 462, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0000-00-00_1_0_3_2_3_462_462
(Abgerufen am 28.03.2024).